Nach 30 Jahren Demokratie könnte der Afrikanische Nationalkongress erstmals die absolute Mehrheit verlieren. Viele Südafrikaner sind von der Regierung enttäuscht.
Nach 30 Jahren Demokratie könnte der Afrikanische Nationalkongress erstmals die absolute Mehrheit verlieren. Viele Südafrikaner sind von der Regierung enttäuscht.Der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa gibt seinen Stimmzettel für die Parlamentswahl en in Soweto ab.In Südafrika bahnt sich eine politische Zeitenwende an.
Besonders in den vergangenen 15 Jahren hat der ANC enorm an Unterstützung verloren. Laut dem jüngsten Bericht des Befragungsinstituts Afrobarometer sind 85 Prozent der Bevölkerung unzufrieden mit der Richtung, die das Land eingeschlagen hat. Etwa die Hälfte glaubt, Südafrikas Demokratie leide an „massiven Problemen“. Mehr als 70 Prozent gaben an, dem Präsidenten und Parlament „überhaupt nicht“ oder „nur wenig“ zu vertrauen.
Die Regierungsbilanz des ANC sei „katastrophal“, meint auch Gregor Jaecke, der Büroleiter der Konrad-Adenauer-Stiftung in Südafrika. Von 2009 bis 2018 untergruben der ehemalige Präsident Jacob Zuma und seine Regierung den Staat durch Korruption und Vetternwirtschaft. Trotz vieler Versprechungen konnte Zumas Nachfolger Cyril Ramaphosa dem kein Ende setzen.
Laut einer landesweiten Umfrage der Brenthurst Stiftung werden politische Alternativen zunehmend attraktiv. Knapp 80 Prozent der Südafrikaner würden demnach eine Koalitionsregierung begrüßen, zumindest theoretisch.
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