Beim größten Sportereignis in den USA, dem Super Bowl, wird über Diskriminierung diskutiert. Immerhin: Die Quarterbacks beider Teams sind schwarz.
Unter den erwarteten rund 100 Millionen Fans, die sich am kommenden Sonntag den Super Bowl anschauen, wird Doug Williams ganz zweifellos einer der entspanntesten sein. „Mir ist es relativ gleich, wie das Spiel ausgeht“, sagte der frühere Champion jüngst in einem Interview mit dem Sportportal The Athletic. „Ich habe jetzt schon gewonnen.“
Doch die Freude für Williams, der noch immer als Berater in der NFL tätig ist, ist nicht ungetrübt. Die Tatsache, dass es 35 Jahre seit seinem Erfolg gedauert hat, bis zwei schwarze Quarterbacks im größten Spiel des Jahres auf dem Platz stehen, stimmt ihn nachdenklich. Gerade einmal 11 der 32 Quarterbacks in der Liga sind schwarz. Der Gesamtanteil schwarzer Spieler beträgt hingegen 70 Prozent.
Davon kann Jalon Hurts, die große Offenbarung dieser Saison, ein Lied singen. Schon seit seiner Collegekarriere muss er sich trotz seines überragenden Talents mit Misstrauen gegenüber seinen Führungsqualitäten herumschlagen. Im Finale um die Collegemeisterschaft im Jahr 2018 wurde er erst in der Halbzeit eingewechselt. Ein Affront, dem er mit bemerkenswertem Gleichmut begegnete.
Angebote ans „Heartland“ Eine ähnlich fragwürdige Figur machte die NFL jüngst bei der Auszahlung von Entschädigungen für ehemalige Spieler, die während ihrer Footballkarriere traumatische Hirnverletzungen erlitten. Bei der Überprüfung kognitiver Fähigkeiten, die über etwaige Ansprüche entscheiden sollte, wurden getrennte Maßstäbe für schwarze und weiße Spieler angelegt.
Zirin überzeugt das alles jedoch nicht sonderlich. „Das ist die alte ‚Zuckerbrot und Peitsche‘-Taktik“, sagt er. „Die gibt es, so lange es Bosse und Arbeiter gibt.“ Zirin mag den in sauber abgesteckten Grenzen erlaubten Athletenaktivismus nur im Zusammenhang mit dem anhaltenden Berufsverbot für Colin Kaepernick sehen.
Afroamerikaner waren bis nach dem Zweiten Weltkrieg weitestgehend von dem Sport ausgeschlossen. Die „Redskins“ genannte Mannschaft aus Washington weigerte sich gar bis 1962, schwarze Spieler zu beschäftigen. Doch seither hat man entdeckt, dass die schwarzen Athleten dem Spektakel durchaus zuträglich sind. Man kann sich an der Gewalt, der beliebtesten Konfliktlösungsstrategie Amerikas, ergötzen, ohne dass weiße Körper in Gefahr geraten.
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