Wie ein Gerücht auf TikTok über einen vermeintlichen »Rape Day« in die Wirklichkeit einsickern konnte.
. Es handelt sich dabei um einen irgendwann mal erfundenen Tag, an dem sexualisierte Gewalt gegen Frauen straffrei verübt werden könne – offensichtlich Fake News , die sich, soweit man nachvollziehen kann, ab etwa 2021 auf der Plattform verbreiteten, aber online bereits vorher auf anderen Seiten und in anderen Variationen auftauchten. Laut des Meme-Archives »Know Your Meme« fand man am 11.
1984 in München geboren, ist Schauspielerin und Autorin. Für ihre medienkritische Kolumne »Wochenschau« auf uebermedien.de wurde sie mit dem Bert-Donnepp-Preis für Medienpublizistik ausgezeichnet. Jüngst wurde sie vom »Medium Magazin« zur Kulturjournalistin des Jahres gekürt. Im Oktober 2021 veröffentlichte sie zusammen mit Friedemann Karig den Bestseller »Erzählende Affen«.ist.
Und da auch sie diese Angst offenbar sehr ernst nimmt, hat die Berliner Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch mit einem Brief an 800 Berliner Schulen vor den Falschinformationen und diesem »verstörenden TikTok-Trend« gewarnt – wobei genau genommen die Warnung vor dem Tag der Trend ist.
Es ist der zirkulierende Feedback-Loop einer mit Ängsten spielenden, medial ermöglichten Mythen-Bildung, die wir auch von etlichen WhatsApp-Kettenbriefen kennen. Zunächst ist da ein Scherz, ein Gerücht, ein Einzelfall, ein digitaler urbaner Mythos, der sich aufgrund des Grusels oder der von zynischen Spaßvögeln empfundenen Unterhaltsamkeit verbreitet.
Der Alarmismus gegen diesen erfundenen Tag erweckt den Eindruck, als sei sexualisierte Gewalt etwas, vor dem man sich schützen könnte. Vielleicht verfängt es auch deshalb so gut. Dabei müsste das Recht auf Unversehrtheit nicht von den Opfern verteidigt werden, die sich schützen müssen, sondern Täter müssten aufhören, es zu verletzen.
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