Nach dem Pflegestreik 2021 führte Berlins Universitätsklinik einen Tarifvertrag ein, der mehr Personal pro Patient vorschreibt und bundesweit zur Vorlage für andere Krankenhäuser wurde.
Von der eigenen Arbeit überzeugt, hat Charité-Personalchefin Carla Eysel der Bundespolitik am Donnerstag empfohlen, sich angesichts der Pflegenot doch endlich am Tarifgefüge in Berlins Universitätsklinik zu orientieren. Obschon es durchaus Schwachstellen gebe, seien die Beschäftigten mit dem Entlastungstarifvertrag zufriedener – man gewinne trotz Fachkräftemangels sogar Pflegende dazu.Aktuelle Nachrichten, Hintergründe und Analysen direkt auf Ihr Smartphone.
Eysel wirbt dafür, dass die vom Bundeskabinett geplante Pflegepersonalregelung 2.0 als „lernendes System“ von den Erfahrungen der Charité profitieren sollte. Noch wird die als PPR 2.0 bekannte Regel allerdings im Bundesrat blockiert, sie soll den Personalbedarf auf den Krankenstationen bundesweit verbindlich evaluieren und je nach Lage ausrichten.
Der Tarifvertrag wurde zum Vorbild. Im Jahr 2022 streikten die in Verdi organisierten Pflegekräfte an den Universitätskliniken in Nordrhein-Westfalen für eine ähnliche Regelung. Dass sich dieser Tarifvertrag bewährt habe, bestätigte auch die Gewerkschaft, wenngleich für Verdi gelte: Ziel müsse es bleiben, Unterbesetzung zu verhindern – die „Ausgleichsleistungen“ dürften also nicht die Regel bleiben.
Der Entlastungstarifvertrag läuft zum Jahresende aus. Charité-Vorstand und Verdi wollen ihn gleichermaßen verlängern. Deutlich schwieriger hat es Personalchefin Eysel derzeit mit den Ärzten. Der Marburger Bund fordert 12,5 Prozent mehr Gehalt. Insgesamt habe manDie landeseigene Universitätsklinik muss sparen, das Geschäftsjahr 2023 wird sie – ähnliche wie viele Krankenhäuser – wohl mit circa 70 Millionen Euro Defizit abschließen.
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