Nächster Warnstreik bei der Bahn steht bevor: In den nächsten Tagen will die Eisenbahngewerkschaft DeineEVG zu Arbeitsniederlegungen aufrufen, dann droht wieder ein Verkehrschaos. Hintergrund ist die stockende Tarifrunde.
Das Verhandlungsklima zwischen Bahn-Management und Gewerkschaftern ist angespannt. Mit einem groß angelegten Verkehrsstreik hatte die EVG gemeinsam mit Verdi Ende März den Fern- und Nahverkehr in Deutschland für einen Tag weitgehend lahmgelegt.
Auf Arbeitgeberseite wiederum ärgerte man sich nicht nur über den heftigen Warnstreik, sondern auch darüber, dass die EVG den nächsten Verhandlungstermin mit der Bahn - dafür ist der 25. April angesetzt - nicht vorziehen wollte."Jetzt streiken und dann vier Wochen lang nicht verhandeln, das kann nicht der Ernst der Gewerkschaft sein", sagte Personalvorstand Seiler dazu.
In dieser Woche dann gab es bei der EVG einige Aufregung um einen neuen Vorstoß Seilers. Am vergangenen Samstag war der Schlichtervorschlag für den öffentlichen Dienst bekannt geworden: Die Kommission empfiehlt den zerstrittenen Gewerkschaftern und Arbeitgebern in dieser Branche einen Abschluss von zwei Jahren Gültigkeit; im ersten Jahr soll es demnach eine Inflationsprämie von 3000 Euro geben, im zweiten Jahr Lohnerhöhungen von durchschnittlich etwa elf Prozent.
Ihre hohen Forderungen begründen die Gewerkschafter einerseits mit der Inflation, die seit dem Krieg in der Ukraine stark angestiegen ist. Andererseits verweisen sie darauf, in den Jahren der Corona-Pandemie, als die Züge leer waren, aus wirtschaftlicher Verantwortung Zurückhaltung geübt zu haben. Die Lohnverluste müssten nun nachgeholt werden.
Dass bei den Verhandlungen ab dem 25. April ein Durchbruch erzielt werden kann, erscheint angesichts der weit auseinanderliegenden Positionen als eher unwahrscheinlich. Und selbst nach einer Einigung müssen sich die Bahnkunden auf eine eher kurze Streikpause einstellen. Denn im Oktober läuft der Tarifvertrag mit der als besonders kämpferisch geltenden Lokführergewerkschaft GDL aus.
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