Nach der Tötung von Hamas-Chef Hanija mitten in Teheran steht Iran unter Druck: Nur eine symbolische Attacke gegen Israel dürfte zu wenig sein. Experten erklären mögliche Szenarien.
Er sei stolz darauf, das Netzwerk des Mossad im Iran zerstört zu haben, sagte der iranische Geheimdienstchef Esmail Khatib vor wenigen Tagen einem Fernsehreporter. Kurz darauf schoss Israel eine Rakete in ein staatlich geschütztes Gästehaus in TeheranEntdecken Sie unser Digital-Abo. Über 100.000 Abonnenten lesen den Tagesspiegel unbegrenzt.
Revolutionsführer Ali Khamenei betete am Donnerstag mit tausenden Iranern in Teheran an Hanijas Sarg. Der Hamas-Chef soll an diesem Freitag in Katar beigesetzt werden. „Es ist unsere Pflicht, Rache zu üben“, sagte Khamenei, der das letzte Wort bei allen wichtigen Entscheidungen im Iran hat.Offenbar befürchtete das Regime am Donnerstag neue Angriffe Israels: Während der Trauerfeier galt ein Flugverbot über Teheran.
Zum anderen hatte Khamenei den damaligen Luftschlag tagelang vorher angekündigt – absichtlich, denn der Iran wollte keinen Krieg mit Israel und signalisierte dem Gegner deshalb vorher, was er zu erwarten hatte.Nicht, dass Israel solche öffentlichen Hinweise der Iraner braucht. Der Mossad wusste so genau über Hanijas Domizil in Teheran Bescheid, dass die israelische Rakete nach Hamas-Angaben präzise in dem Zimmer einschlug, in dem der 62-jährige schlief.
Eine bloße Wiederholung der iranischen Reaktion vom April dürfte es nicht geben. Khamenei muss den verunsicherten iranischen Verbündeten in der Region nach der Schmach des Attentats auf Hanija mehr bieten als einen rein symbolischen Beschuss auf Israel.
Deshalb könnte es nun einen Drei-Fronten-Angriff der Iraner und ihrer Hilfstruppen in Nahost auf Israel geben: von den jemenitischen Huthi-Rebellen im Süden, der Hisbollah im Libanon von Norden und pro-iranischen Milizen im Irak und dem Iran selbst von Osten.Ein Massenbeschuss mit Raketen und Drohnen könnte selbst das moderne israelische Abwehrsystem überfordern.
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