Die Shopping-Apps von Temu und Shein sind bei jungen Menschen sehr beliebt. Doch beide Unternehmen setzen offenbar auf manipulative Verkaufstaktiken. Welche das sind und was zwei Abmahnungen bereits erreichen konnten.
Shopping-Plattformen wie Shein und Temu werden immer beliebter. Bei einer Konsumenten-Befragung des Kölner Handelsforschungsinstituts IFH gaben 91 Prozent der Befragten an, die Portale zu kennen; 43 Prozent hatten dort schon Kleidung, Schuhe, Deko-Artikel und vieles mehr eingekauft. Vor einem Jahr hatten beide Werte noch mehr als zehn Prozentpunkte niedriger gelegen. Und: 2024 bestellten Kundinnen und Kunden offenbar doppelt so häufig bei Shein als noch 2023.
Die Verbraucherschützer haben die Billig-Plattformen noch aus weiteren Gründen abgemahnt. So fehlte dem Vzbv zufolge auf mehreren Temu-Produkten die CE-Kennzeichnung – die ist für Waren, die in der EU vertrieben werden, aber verpflichtend. Sie weist darauf hin, dass ein Handelsgut vom Hersteller geprüft wurde und alle EU-weiten Anforderungen bezüglich Sicherheit sowie Umwelt- und Gesundheitsschutz erfüllt.
Ein weiterer Grund für die Abmahnung: Das Bewertungssystem sei auf beiden Shoppingportalen undurchsichtig, befinden die Verbraucherschützer. „Es ist völlig unklar, ob die Bewertungen echt sind, woher sie kommen und ob sie nicht von Temu und Shein gekauft wurden“, so Dünkel. Das führe Kunden in die Irre. Und noch ein Klassiker bei Billig-Anbietern: „Das Impressum ist unvollständig.
Temu und Shein haben inzwischen mit einer Unterlassungserklärung auf die Abmahnungen des Vzbv reagiert. Die Verbraucherschützer nahmen sie an – und schlossen die Verfahren so außergerichtlich ab. Shein hat nun bis zum 1. Juni Zeit, die monierten Punkte zu beheben, Temu muss ebenfalls so schnell wie möglich nachbessern. Wiederholt sich ein Verstoß, kann der Vzbv eine Vertragsstrafe fordern.
Und die Unternehmen selbst? Auf Anfrage äußerte sich nur Temu: „Als relativer Neuling auf dem deutschen Markt suchen wir die Zusammenarbeit mit allen Marktteilnehmern und schätzen deren Anregungen“, schrieb eine Sprecherin. Ziel sei es, nicht nur die gesetzlichen Mindestanforderungen zu erfüllen, sondern sich auch an den bestmöglichen Praktiken zu orientieren.
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