Der ehemalige CEO der Credit Suisse und Vorsitzende der Demokratischen Partei der Elfenbeinküste, Jean-Louis Billon, gab seinen französischen Pass ab und bekräftigte sein Engagement für einen Wandel in seinem Heimatland. Billons Entscheidung erfolgt im Kontext des schwindenden französischen Einflusses in seinen ehemaligen Kolonien, wo sich einige Länder von Frankreich distanzieren und Russland stärker um sich scharen.
Thiam, der Doppelbürger der Elfenbeinküste und Frankreich s, gab seinen französischen Pass auf. Thiam erklärte, dass er schon lange vorhatte, auf seine französische Staatsbürgerschaft zu verzichten, und dass dies nur eine „administrative Formalität“ sei. „Ich erneuere hiermit meine Verpflichtung, mich für einen echten Wandel in der Elfenbeinküste einzusetzen, damit sich die Lebensbedingungen der ivorischen Bevölkerung verbessern. Das ist es, wofür wir kämpfen“, sagte er.
Der 62-jährige Thiam verließ das Land, nachdem Präsident Henri Bédié, unter dem er als Bauminister diente, 1999 durch einen Staatsstreich abgesetzt worden war. Er arbeitete für mehrere ausländische Unternehmen, darunter die Beratungsfirma McKinsey, bevor er 2015 zum CEO der Credit Suisse ernannt wurde, eine Position, die er fünf Jahre lang innehatte. Vor zwei Jahren wurde er zum Vorsitzenden der Demokratischen Partei der Elfenbeinküste ernannt. Allerdings hat auch Jean-Louis Billon, ehemaliger Handelsminister, sein Interesse an der Kandidatur der Partei für das höchste Amt bekundet. Der amtierende ivorische Präsident Alassane Ouattara hat noch nicht bekannt gegeben, ob er für eine vierte Amtszeit kandidieren wird, obwohl er im Januar seinen Wunsch geäußert hat, seinem Land weiterhin zu dienen. Die Ankündigung Thiams, die französische Staatsbürgerschaft, die er seit seiner Jugend besitzt, aufzugeben, erfolgt vor dem Hintergrund des schwindenden Einflussesin seinen ehemaligen Kolonien. In Mali, Burkina Faso und Niger hatten sich in den vergangenen Jahren Militärs an die Macht geputscht. Die Länder hatten sich in der Folge Russland angenähert und sich von der ehemaligen Kolonialmacht abgewendet. Zuletzt hatten auch der Senegal, Gabun und die Elfenbeinküste den Abzug der dort stationierten französischen Soldaten angekündigt. Der französische Präsident Emmanuel Macron hatte dazu gesagt: „Frankreich zieht sich nicht zurück, wir organisieren uns bloß um.
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