Nach 13 Jahren Amtszeit tritt Thomas Bach, Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), im Juni 2023 vom Amt zurück. Am Donnerstag stellen sich die Nachfolgekandidaten vor. Während Bachs Zeit im Amt durch Erfolge und die Stärkung des IOCs geprägt war, gab es auch Kritik an seiner Linie, insbesondere im Umgang mit dem russischen Staatsdoping und Menschenrechtsverletzungen in China.
Thomas Bach , der seit 13 Jahren Präsident des Internationalen Olympischen Komitees ( IOC ) ist, hört im Juni 2023 von seinem Amt auf. Am Donnerstag stellen sich die Nachfolge kandidaten vor und präsentieren ihre Konzepte für das IOC . Bachs Karriere begann im Fecht-Mekka Tauberbischofsheim. 1976 gewann er mit seinen Mannschaftskollegen Gold im Fechten bei Olympia und wurde danach noch zweimal Weltmeister.
Nach seiner Karriere arbeitete Bach zunächst als Wirtschaftsanwalt, bevor er Sportfunktionär wurde. In dieser Zeit baute sich Bach einen Ruf als glänzender Netzwerker auf, der in engem Kontakt mit Politik und Wirtschaft steht. Im IOC wurde Bach zum Ziehsohn von Präsident Juan Antonio Samaranch. 2006 wurde der Franke Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes, sieben Jahre später folgte die Krönung und Bach wurde als erster Deutscher zum IOC-Präsidenten gewählt. Ab diesem Zeitpunkt war er der mächtigste Mann im Weltsport. Doch Bachs Amtszeit war nicht ohne Kontroversen.In Bachs Amtszeit fiel auch der Skandal um das russische Staatsdoping. In dessen Folge wurde zwar die russische Flagge aus dem Olympia-Kosmos verbannt, aber russische Sportlerinnen und Sportler durften dennoch starten. Auch nach dem russischen Überfall auf die Ukraine wurden russische Athleten nicht ausgeschlossen und durften vergangenen Sommer in Paris unter neutraler Flagge antreten. Kritisiert haben das einige Athleten, wie etwa Karla Borger, die Präsidentin von Athleten Deutschland: 'Er hat seine klaren Prioritäten gesucht und das IOC geschützt, nicht so ganz die Belange der Athleten.' 2018 in Südkorea präsentierte sich Bach Seite an Seite mit der Schwester des nordkoreanischen Diktators Kim Jong-un, um die Eishockeymannschaft aus beiden Teilen Koreas zu bejubeln. Bach sah sich 'als Teil von etwas Größerem'. Mit diesem Selbstverständnis reiste er jedes Jahr zur UN-Vollversammlung, sprach auf G20-Gipfeln und betonte, dass er im stetigen Austausch mit Regierungschefs stehe. Als politisch wollte er sich und seine Organisation aber nie sehen: 'Das IOC und die Olympischen Spiele können nicht die politischen Probleme lösen, die Generationen von Politikern bisher nicht lösen konnten'. Seine in den Olympischen Winterspielen von Peking erreichte seinen Höhepunkt, als Bach die Erfolge des Wintersports in China lobte, zu Menschenrechtsverletzungen aber kein Wort verlor. Der Ex-Skiprofi und ARD-Wintersportexperte Felix Neureuther kritisierte, Bach habe sich dem chinesischen System gebeugt.
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