Razzia bei Xenia Sobtschak: Tochter von Putins Ziehvater flieht nach Litauen
Die russische Journalistin Xenia Sobtschak hat Russland verlassen. Die Tochter von Anatoli Alexandrowitsch Sobtschak, dem politischen Ziehvater von Präsident Wladimir Putin, ist unbestätigten Berichten zufolge nach Erpressungsvorwürfen nach Litauen geflohen. Die frühere Präsidentschaftskandidatin sei mit einem israelischen Pass eingereist, heißt es aus Kreisen des litauischen Grenzschutzes. Litauen hatte die Einreise für Russen mit Touristenvisa gesperrt.
Zuvor hatten die russische Nachrichtenagentur Tass sowie der staatliche Sender RT unter Berufung auf die Polizei berichtet, dass Sobtschak verdächtigt wird, in einen Fall groß angelegter Erpressung verwickelt zu sein. Eine solche Straftat kann in Russland mit bis zu 15 Jahren Haft bestraft werden. Tass zufolge wurde am Mittwochmorgen bereits Sobtschaks Wohnsitz durchsucht. Zudem wurde der kaufmännische Leiter ihres Medienunternehmens Attention Media festgenommen, nachdem er eine Geldzahlung über 800.000 Rubel angenommen haben soll. Attention Media betreibt unter anderem Sobtschaks Youtube-Kanal mit mehr als drei Millionen Abonnenten. Dort hatte die Journalistin in den vergangenen Monaten mehrfach den russischen Angriff auf die Ukraine kritisiert.