Tod von Marcus B. - Köthen-Prozess: Staatsanwalt fordert Haftstrafen
Der Todesfall des Schwerbehinderten erschütterte Sachsen-Anhalt. Mittwoch hielten der Staatsanwalt und die Nebenklage-Vertreter ihre Plädoyers.
Die beiden Tatverdächtigen, Hidayatullah H. und Ezatullah M. stehen wegen schwerer Körperverletzung und Körperverletzung mit Todesfolge vor Gericht. Die Angeklagten bestreiten die Tat. Doch Oberstaatsanwalt Hermann-Josef Gerhards ist sich sicher: „Nach dem Abschluss der Beweisaufnahme steht für mich fest, dass das Opfer einen Schlag von den Angeklagten erhielt und unmittelbar zu Boden ging, dort muss er auch einen Tritt abbekommen haben.“ Beide würden die Tat zwar bestreiten, doch zwei Zeugen hätten Schlag und Tritt beobachtet.„Gewalt ist beiden Angeklagten nicht fremd. Sie handelten gemeinschaftlich, einer schlug, einer trat zu.
Deshalb forderte er für die zwei Afghanen Jugendstrafen wegen gemeinschaftlich begangener gefährlicher Körperverletzung – für Hidayatullah H. halte er 1 Jahr und fünf Monate und für Ezatullah M. 1 Jahr und acht Monate für angemessen. Nach einem medizinischem Gutachten hat ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren zum Tod des 22-Jährigen geführt. Der junge Deutsche habe aufgrund eines angeborenen komplexen Herzfehlers ein erhöhtes Risiko für einen plötzlichen Herztod gehabt. Der Stress der Auseinandersetzung habe das Risiko gesteigert, das Ausmaß sei aber nicht zu beziffern. Es sei auch ein Schädel-Hirn-Trauma hinzugekommen.
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