Ein Mann wird hinterrücks am DDR-Grenzübergang Bahnhof Friedrichstraße erschossen. Rund 50 Jahre später steht ein Ex-Stasi-Mitarbeiter vor Gericht. Geht der Prozess bald zu Ende?
Im Prozess gegen einen Ex-Stasi-Mitarbeiter zu einem tödlichen Schuss am früheren DDR-Grenzübergang Bahnhof Friedrichstraße zeichnet sich ein schnelleres Ende als zuletzt angekündigt an.Aktuelle Nachrichten, Hintergründe und Analysen direkt auf Ihr Smartphone. Dazu die digitale Zeitung. Hier gratis herunterladen.
Beim Verhandlungstag am Freitag könnte die Beweisaufnahme geschlossen werden, hieß es im Vorfeld vom Gericht. Ist dies der Fall, könnte anschließend mit den Plädoyers begonnen werden. Mit einem Urteil des Landgerichts Berlin wird demnach aber noch nicht gerechnet. Zuletzt waren Fortsetzungstermine bis Mitte November genannt worden.
Angeklagt ist ein heute 80-jähriger Deutscher aus Leipzig. Die Berliner Staatsanwaltschaft wirft ihm heimtückischen Mord vor. Der Angeklagte, damals Oberleutnant, soll am 29. März 1974 dem 38-jährigen Polen Czesław Kukuczka am Grenzübergang Friedrichstraße Laut Staatsanwaltschaft sind die Ermittlungen über viele Jahre nicht vorangekommen. Erst 2016 habe es einen entscheidenden Hinweis zur Identität des Schützen aus dem Stasi-Unterlagen-Archiv gegeben, erklärte Sprecher Sebastian Büchner im Oktober 2023. Anders als heute sei man jedoch zunächst von einem Totschlag ausgegangen. In diesem Fall wäre die Tat verjährt gewesen.
Laut Anklage soll der Beschuldigte zur Tatzeit einer Operativgruppe des Ministeriums für Staatssicherheit angehört haben. Er soll mit der „Unschädlichmachung“ des Polen beauftragt worden sein. Vorangegangen sein soll, dass der 38-Jährige in der polnischen Botschaft versucht haben soll, seine Ausreise nach West-Berlin zu erzwingen.Die Stasi soll dann zum Schein entschieden haben, dem 38-Jährigen die Ausreise zu genehmigen.
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