Berlin verfügt über etwa 220 Friedhöfe. Einige der historischen Ruhestätten hat unser Autor gemeinsam mit seinem Enkel erkundet.
Während der auf dem Pariser Friedhof Montmartre ruhende Dichter sich von Deutschland in der Nacht um den Schlaf gebracht wähnt, schlummert der Sohn meines Sohnes selig vor sich hin.
Der Kleine im Kinderwagen ist inzwischen aufgewacht, lächelt seinen Opa an und nuckelt schmatzend am Milchfläschchen. Den Abstecher auf den angrenzenden St. Elisabeth-Friedhof gestattet mein Enkel ohne Quengelei. Die Begräbnisstätte aus dem Jahr 1844 ist mit 27.000 Quadratmetern deutlich überschaubarer als der zweieinhalbmal so große Sophien-Friedhof.
Froh, dass es am nächsten Tag in Berlin nicht regnet, nutze ich das ausgiebige Mittagsnickerchen meines Enkels für einen weiteren Friedhofstrip. Heute starten wir am Rosenthaler Platz Richtung. Vielleicht der schönste, auf jeden Fall prominenteste unter den etwa 220 Berliner Friedhöfen! Wie praktisch, dass gleich neben dem Eingang das „brecht-haus“ liegt. Klein geschrieben, wie es sich für den großengehört.
Das Denkmal für die Jüdischen Opfer des Faschismus vom Bildhauer Willi Lammert steht neben dem Eingang des Alten Jüdischen Friedhofs in der Großen Hamburger Straße.Seit 50 Jahren ist dieser Friedhof eine Grünanlage unter Denkmalschutz. Unter der einheitlichen, typischen Bepflanzung befinden sich Sammelgräber mit 2425 Berliner Toten aus den letzten Kampftagen des. Die jüdischen Gräber und die Kriegsopfer-Gräber sind nicht zu unterscheiden.
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