Chefin von „Wiesn-Notdienst“ verrät: „Einmal ist einem Herrn im Bierzelt die Lederhose gerissen, als er ...“
Ausgestattet mit mehreren Lederhosen und einem mobilen EC-Gerät fuhr Schmidt-Grabsch aus Maisach los. In München, hinterm Bierzelt, wechselte der Mann kurzerhand seine Hose, bezahlte bei der Modedesignerin und konnte schließlich wieder ins Zelt und den Abend genießen.Es gibt aber auch Wiesn-Notdienste, mit denen Schmidt-Grabsch schon rechnet. Wie zum Beispiel eine Stammkundin, die jedes Jahr aus Hamburg anreist, um auf die Wiesn zu gehen.
Aber auch Touristen aus dem Ausland hat Petzi Schmidt-Grabsch schon Wiesn-Nothilfe geleistet. Einmal erreichte sie ein Anruf eines Portiers aus einem Nobelhotel in München. Man bräuchte mehrere Lederhosen und Ausstattung für arabische Gäste. „Ich bin dann mit meiner Stange auf Rollen ins Hotel rein“, erzählt Schmidt-Grabsch. Weiter durfte sie nicht gehen. „Ich musste die Trachten abgeben – sehr geheimnisvoll.
Ob sich heuer – nach zwei Jahren Wiesn-Pause, die die Teilzeit-Flugbegleiterin mit dem Nähen von Trachten-Masken überbrückt hatte – wieder solche Geschichten ergeben? Das wird die Trachtencouture-Chefin nach den 14 Tagen dann sehen. Heuer konnte sie bislang Besucherinnen mit Strickjacken ausstatten und einer Frau, deren Reißverschluss geplatzt war, mit einem Dirndl weiterhelfen. Aber auch für Männer gab’s das Passende spontan in der Feststraße auf der Wiesn zu kaufen. Und auch Schausteller, die die Trachtenexpertin schon kennen, haben dankend wärmere Trachten abgekauft, wie eine Mitarbeiterin am Süßigkeitenstand.