US-Präsident Trumps Ankündigung, die Entwicklungshilfe zu stoppen, könnte Millionen Menschen in Afrika das Leben kosten. Die Streichung der Gelder für die USAID und die WHO belastet die Gesundheitssysteme in vielen afrikanischen Ländern.
US-Präsident Trumps Ankündigung, die Entwicklungshilfe auszusetzen, könnte Millionen Menschen in Afrika das Leben kosten. Die Folgen dieses Beschlusses sind weitreichend und betreffen nicht nur Afrika, sondern auch die globale Gesundheit ssituation. Die USA sind ein wichtiger Finanzierer von Gesundheit sprogrammen in vielen afrikanischen Ländern.
Die Streichung der Gelder für die USAID und die Weltgesundheitsorganisation WHO könnte die ohnehin angespannten Gesundheitssysteme in diesen Ländern zusätzlich belasten. Ein Beispiel dafür ist Uganda, dessen Gesundheitsministerium gerade einmal 36 Prozent seines Budgets aus der eigenen Staatskasse finanziert. Der Rest kommt von internationalen Gebern, insbesondere den USA. Mit über 470 Millionen Dollar unterstützen die USA Ugandas Gesundheits- und Entwicklungssektor. Ein Großteil dieser Gelder fließt in die Beschaffung und kostenlose Verteilung von Medikamenten zur Behandlung von HIV/AIDS. Rund 1,2 Millionen HIV-positive Ugander erhalten durch diese Programme täglich Medikamente, die ihnen ein einigermaßen normales Leben ermöglichen.Weltweit sind mehr als 20 Millionen HIV-Patienten von dem US-Hilfsprogramm zur weltweiten Aids-Bekämpfung (REPFAR) abhängig. Das Programm finanziert auch HIV-Tests, Präventionsmaßnahmen zur Übertragung von HIV von der Mutter auf das Baby und Medikamente zur Reduzierung des Risikos einer HIV-Ansteckung. Zusätzlich werden Forschungsstudien zur Entwicklung neuer HIV/AIDS-Präparate finanziert, da einige Viren gegen die gängigen Medikamente bereits Resistenzen ausgebildet haben. Die Gelder dienen also nicht nur der Versorgung afrikanischer Patienten, sondern auch der Verhinderung der weltweiten Ausbreitung des HI-Virus. Das gleiche gilt für andere Krankheiten wie Malaria oder Tuberkulose, die aufgrund des Klimawandels auch in Europa und den USA verbreitet sind. Da die von den USA bereits beschafften und bezahlten Medikamente und HIV-Tests in afrikanischen Lagerhallen lagern und nicht mehr verteilt werden können, hat dies für Uganda extreme Auswirkungen. Das ohnehin marode Gesundheitssystem ist derzeit enormen Belastungen ausgesetzt. Erst vergangene Woche hat Ugandas Gesundheitsministerin einen erneuten Ausbruch des tödlichen Ebola-Virus erklärt. Ein Patient ist im Zentralkrankenhaus in Kampala an dem hämorrhagischen Fieber gestorben. Jetzt müssen dringend alle Kontaktpersonen gefunden, geimpft und isoliert werden, bevor sich das Virus in der Millionenstadt weiterverbreiten kann.Zusätzlich kämpft Uganda derzeit mit einer hohen Infektionsrate der Affenpocken (Mpox), die sich vor allem bei Kindern rasch ausbreiten. Am Montag hat das Schuljahr wieder begonnen, und 15 Millionen Schüler in 73.000 überfüllten Bildungseinrichtungen sitzen dicht gedrängt an den Schulbänken. Es fehlt an Seife in den Schultoiletten und an Hygienemaßnahmen. Für all dies ist derzeit kein Geld vorhanden. Seit 2023 steckt Ugandas Gesundheitssystem in einer tiefen Krise. Als das sogenannte Anti-Homosexualitäts-Gesetz in Kraft trat, reduzierten westliche Geber, vor allem die USA, bereits ihre Entwicklungshilfe im Bereich Gesundheit. Seitdem geht es stetig bergab. Dass nun ein Löwenanteil der Gebergelder einfach von heute auf morgen gestrichen wird, hatte niemand kommen sehen. Konkret kann dies bedeuten, dass den ugandischen Krankenhäusern bald die Medikamente ausgehen und Ärzte und Pfleger nicht bezahlt werden können. Am Mittwoch hat bereits das erste Gesundheitszentrum im Speckgürtel der Hauptstadt Kampala schließen müssen, weil es nicht mehr genügend Personal hat. Über 20 Pfleger und Ärzte mussten aufgrund eines Ebola-Verdachtsfalles in ein Isolierzentrum gebracht werden. Immerhin, US-Außenminister Marco Rubio hat für 'lebensrettende Maßnahmen' wie HIV-Medikamente jetzt Ausnahmen vom Finanzstopp angekündigt. Doch diese müssen jeweils einzeln beantragt werden - das dauert und ist mühsam und ungewiss, ob das auch für die Zukunft gilt. Infolge der 'America First'-Politik von US-Präsident Trump werden nun auch in Afrika Stimmen laut, die auf mehr Eigenfinanzierung und Unabhängigkeit von Gebern pochen. Ngashi Ngongo vom Zentrum für Seuchenkontrolle der Afrikanischen Union (AU-CDC) mahnt: 'Es ist Zeit für einige afrikanische Mitgliedstaaten, zu überdenken, wie sie ihre Gesundheitssysteme finanzieren.
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