Die Einführung der Turbo-Einbürgerung in Deutschland führt zu einem erheblichen Anstieg der Einbürgerungsanträge, der die Ausländerbehörden überfordert. Die Bearbeitungszeiten verlängern sich auf bis zu 18 Monate.
Ein halbes Jahr ist es in dieser Woche her, dass die damalige Ampel-Koalition die Turbo- Einbürgerung eingeführt hat – trotz heftiger Kritik von Opposition, Städten und Landkreisen. Seitdem ist die Zahl der Anträge auf den deutschen Pass erheblich gestiegen – mit Folgen. Denn: Die Mitarbeiter der Ausländer behörden können den Ansturm kaum bewältigen. „Die Bearbeitungszeit hat sich auf 18 Monate verlängert“, erklärt eine Sprecherin der Stadt.
In Stuttgart wurden bis Ende Oktober insgesamt 4488 Anträge (2023: 3234 Fälle) gestellt. Bis Juni lag die Zahl bei durchschnittlich 332 Anträgen im Monat, seit Juli sind es 625. Landesweit stieg die Zahl der Anträge von 31.900 im vergangenen Jahr auf 39.400 bis Mitte Dezember – ein Anstieg von 23,5 Prozent. Allein in Stuttgart wurden in diesem Jahr 4600 Einbürgerungsverfahren vollständig eingeleitet, allerdings liegen 13.000 weitere Anträge vor. „Hierbei sind auch Mehrfachanfragen enthalten, sodass die tatsächliche Zahl der Anträge, die noch gesichtet und terminiert werden müssen, geringer ausfällt“, erklärt ein Stadtsprecher auf BILD-Anfrage. Komba, sieht eine hohe Arbeitsbelastung in den Ausländerbehörden: „Die vorhandenen Rückstände bei den Altersanträgen und die Anträge nach neuem Recht können nicht innerhalb weniger Monate abgearbeitet werden.“ Eine Entspannung für die Beschäftigten sei nicht abzusehen. Er stellt fest: „Die Anstiege durch Anträge zur Einbürgerung durch die geänderte Gesetzgebung variieren, sind aber unterm Strich vor allem in den Ballungszentren spürbar.“ Aber es gibt auch Anstiege in ländlichen Regionen, sagt Landkreistags-Präsident Achim Brötel (61, CDU)
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