Die russische Offensive in der Ostukraine ist laut amerikanischen Militärexperten misslungen – auch wegen Fehlern der Führung. Nun erwarten die Strategen baldige Konsequenzen.
Generalstabschef Walerij Gerassimow, erst im Januar als Befehlshaber der Truppen im Kriegsgebiet eingesetzt, habe die Erwartungen von Kremlchef Wladimir Putin nicht erfüllt, hieß es. Er könne kaum Gebietsgewinne vorweisen. Putin hatte bereits mehrfach die Kommandeure ausgewechselt. Laut ISW galt für Gerassimow der 31. März als Zieldatum, den kompletten Donbass einzunehmen.
Die Analysten beziehen sich auf russische, ukrainische und westliche Quellen, darunter das britische Verteidigungsministerium. Es hatte in einer Veröffentlichung zur WinteroffensiveFehlende Kampfkraft der Russen Als Reaktion erwartet das ISW nun, dass es Änderungen in der Militärführung geben wird. Spekulationen über Ablösungen machen demnach seit Ende März die Runde bei russischen Militärbloggern. Man habe in früheren Fällen beobachtet, dass solche Spekulationen über Veränderung mit echten Führungswechseln korrespondiert hätten, schreibt das ISW.
Das Scheitern in der Ostukraine begründen die ISW-Experten sowohl mit Fehlern der Führung als auch mit fehlender Kampfkraft der russischen Truppen. Im Gebiet Donezk konzentrierten sich die seit Monaten dauernden Kämpfe weiter auf die strategische Stadt Bachmut und die Region. Vor wenigen Tagen teilte die ukrainische Regierung mit, dass eigene Truppen nur noch ein Drittel Bachmuts halten.
Russland hat wiederholt mitgeteilt, sich angesichts der westlichen Waffenlieferungen an die Ukraine auf einen langen Krieg einzustellen. Aus Sicht russischer Militärblogger müssten Moskaus Streitkräfte Bachmut und Awdijiwka einnehmen, um auf die im April erwartete Frühjahrsoffensive der ukrainischen Streitkräfte vorbereitet zu sein.
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