'Mein Blut vermischte sich mit ihrem Blut.' – Der Kanadier Brandon Mitchell arbeitet freiwillig als Sanitäter nahe der Front in der Ukraine. Im Gespräch mit watson erzählt er, was ihn antreibt.
Als Sanitäter arbeitet er teils nahe an der Front. An diesem Tag im Mai 2022 war es besonders schlimm:"Alle 24 Stunden kamen verletzte oder tote Soldaten an, drei Tage hintereinander weg", erzählt er und zieht an seiner elektronischen Zigarette.Momentan befindet er sich auf Heimaturlaub in Stockholm. Hier lebt er seit ein paar Jahren als Migrant, wie er selbst sagt.
Am Ende sei es eine"rein emotionale" Entscheidung für Brandon gewesen, freiwillig in den Krieg zu gehen – fast bis zur Front. Zum ersten Mal, wie er sagt. Denn während seiner Zeit beim Militär hatte er nie einen Auslandseinsatz in Afghanistan oder Irak. Der"Horror des Krieges" schlug ihm erstmals ins Gesicht."Es ist nicht so dramatisch, wie es sich einige vorstellen", sagt er.
Seiner Meinung nach benötigt es extrem viel Empathie für die richtigen Gründe, in die Ukraine zu gehen und nicht etwa aus Abenteuerlust. Oder für Selbstpromotion, um aus dem Leid anderer Kapital zu schlagen. "Krieg bringt das Beste und Schlechteste aus uns Menschen hervor", meint Brandon. Wie wohl auch die sozialen Medien. Die nutzt er mittlerweile aktiv, um die Menschen – vor allem die Soldat:innen – im Krieg finanziell zu unterstützen.Auf Youtube folgen ihm mehr als 60.000 User:innen, auf Instagram sind es rund 20.000.
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