Seit der Krieg in der Ukraine begonnen hat, behaupten Russen, sie würden im Ausland diskriminiert. Unsere Autorin KaterynaShved ist Ukrainerin und hat andere Beobachtungen gemacht.
Entsprechend entsteht eine Verwirrung, weil es in Russland und in der Ukraine eine Menge von Dialekten gibt. Sogar die Aussprache einiger Wörter ist unterschiedlich. Als Ukrainerin kann ich sofort eine Person aus Moskau erkennen, weil in der Stadt der Vokal „A“ stark betont wird. Gleichzeitig benutzen Menschen aus den Grenzgebieten von Russland oft „Ukrainismen“.
Dies sei das Erbe der Sowjetunion, hieß es. In meiner Heimatstadt wurde Russisch als Hauptsprache verwendet, auch wenn wir in der Ukraine lebten. Ein Verbot, Russisch zu sprechen, existierte niemals, ganz im Gegenteil. Jahrelang wurden alle Mittel benutzt, um Ukrainisch herabzuwürdigen und Menschen, die sich offen als proukrainisch positionierten, zu unterdrücken.
Es stimmt mich jedoch nachdenklich. Warum spreche ich als Ukrainerin, geboren in der unabhängigen Ukraine, besser Russisch als unsere eigene Sprache? Warum sollten die Ukrainer überhaupt Russisch lernen und sprechen? In der Sowjetunion war es eine Ehre, „Russe“ zu sein. Russen waren Helden, die Kultur von ihnen geprägt. Man denke an Tolstoi und russisches Ballett. Ukrainische Künstler wurden ermordet, ihre Werke ignoriert. Dass die sowjetische Armee, die den Zweiten Weltkrieg gewann, aus etlichen Nationalitäten bestand, geriet immer mehr in Vergessenheit. Inzwischen feiert Russland seinen Sieg über Deutschland in jedem Jahr am 9. Mai, als seien keine anderen Nationen beteiligt gewesen.
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