Ein Sanitäter attackierte einen McDonald's-Fahrer. Dieser hält Rassismus für ein mögliches Motiv. Nun fällte ein Gericht ein außergewöhnliches Urteil.
BRANDENBURG/HAVEL taz | Der Sitzungssaal 4 im Brandenburger Amtsgericht ist am Mittwochmorgen so voll, dass zusätzliche Stühle geholt werden müssen. Rund 30 Zuschauer*innen sind gekommen, um den Prozess zu einer Straftat zu verfolgen, die die kleine Stadt an der Havel aufgerüttelt hat.
Florian P. leitete damals eine Fortbildung bei den Johannitern. Am Abend bestellen die Teilnehmenden beim nahegelegenen McDonald’s. Knapp eine Stunde später bringt der Fahrer Nelson Mbugu in einem kleinen Lieferauto Burgermenüs, Getränke und Pommes. Mbugu ist gebürtiger Kenianer, seit 2017 lebt er in Deutschland.
Der Verteidiger bestreitet nicht, dass sein Mandant Nelson Mbugu verletzt hat. Aber er bestreitet, dass er dies vorsätzlich getan hat. Vielmehr habe sein Mandant „vor Schreck“ nach dem Oberarm gegriffen, weil Mbugu mit dem Auto losfahren wollte und Florian P. über den Fuß gefahren sei. Dabei sei der Arm gebrochen.
Der Erste erzählt, Florian P. habe nach der Tat nervös gewirkt und sinngemäß gesagt: Es sei nichts Schlimmes passiert. Wenn der Lieferant Pech habe, „hab ich ihm maximal das Handgelenk ausgekugelt oder den Finger gebrochen“. Keiner der Teilnehmer, so sagt der Zeuge, habe darauf reagiert. Niemand habe Florian P. zur Rede gestellt. Niemand will den hupenden und schreienden Lieferfahrer gesehen haben, niemand ging ihm helfen.
Auch der Staatsanwalt, der selbst einmal ehrenamtlicher Johanniter war, ermahnt einen Zeugen: „So eine Körperverletzung kann nicht dazu führen, dass sie als Katastrophenschützer ihr Hirn ausschalten.“ Florian P. sitzt während den Vernehmungen gut einen Meter entfernt von den Zeugen, die mal seine Auszubildenden waren.
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