'Ohne diese Menschen wäre ich vermutlich tot.' In den Berggemeinden der Appalachen sind die Probleme des US-Gesundheitssystems sichtbar: Viele haben keine Krankenversicherung. Eine mobile Klinik behandelt kostenlos.
Aus dem Heck des umgebauten Wohnmobils rumpelt es. Die Tür zum Behandlungszimmer schlägt laut gegen den Holzrahmen, wenn sich der Health Wagon auf der verschlungenen Bergstraße in die Kurve legt. Vorn im Führerhaus sitzen zwei Frauen in weißen Arztkitteln. Routiniert steuern sie die zwölf Meter lange mobile Klinik durch die waldige Landschaft der Appalachen.
Seit fast 40 Jahren tourt der Health Wagon durch Wise County und angrenzende Regionen im äußersten Westen Virginias an der Grenze zu Kentucky. 1980 begann die Ordensschwester Bernie Kenny damit, Patientinnen und Patienten aus dem Kofferraum ihres VW Käfers zu behandeln. Seitdem sind die mobilen Krankenhäuser immer größer geworden. Der Bedarf steigt. Jeder Fünfte in Wise County lebt unter der Armutsgrenze. Das mittlere Einkommen liegt bei gerade einmal knapp 36.
Eigentlich sollte Gents Krankenversicherung die Behandlungskosten abdecken – doch wie 98 Prozent von Paula Hills Patienten kann er sich keine leisten. Eine Police würde Hunderte Dollar im Monat kosten. Geld, das Gent nicht hat. Und deshalb bleibt ihm nur der Gang zum Health Wagon."Ohne diese Menschen wäre ich vermutlich tot", sagt Gent.So viel kostet ein Klinikaufenthalt nach Angaben des Gesundheitsministeriums im Schnitt in den USA.
Warum hat jemand wie David Gent keine Krankenversicherung? Der Grund sind Lücken im US-Gesundheitssystem. Denn eigentlich gibt es eine kostenlose staatliche Krankenversicherung für bedürftige Menschen wie ihn. Doch die Bundesstaaten entscheiden, wer dafür infrage kommt. In Virginia ist es besonders schwer, in das öffentliche Gesundheitsprogramm aufgenommen zu werden. Als Bemessungsgrundlage dient nicht nur das eigene Einkommen, sondern auch das Einkommen des Partners.
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