Ein neuer Artikel von Kardiologen hebt sieben häufige Fehlannahmen in der Diagnose von orthostatischer Hypotonie hervor.
Ein übermäßiger Blutdruck abfall nach dem Wechsel von einer liegenden oder sitzenden Position in den Stand wird als orthostatische Hypotonie (OH) bezeichnet, wobei verschiedene OH-Formen unterschieden werden. OH tritt vermehrt bei älteren Menschen auf und ist mit gesundheitlichen Risiken wie Stürzen assoziiert (Lancet Neurol. 2022;21(8):735-46).
Kardiologinnen und Kardiologen um Chayakrit Krittanawong von der NYU Langone Health and NYU School of Medicine, New York, NY/USA, haben sieben OH-Punkte angeführt, bei denen nach ihrer Auffassung besonders häufig klinisch relevante Fehlannahmen vorliegen (Am J Med 2024; online 5. Oktober). Im Einzelnen sind das: Fehlannahme 1: Orthostatische Hypotonie (OH) ist nicht häufig und tritt selten zusammen mit Hypertonie auf. Das Team um Krittanawong verweist hier unter anderem auf in der Literatur dokumentierte Prävalenzraten von fünf Prozent (ARIC-Studie), bis zu 30 Prozent (bei Personen mit Diabetes) und bis zu 60 Prozent (unter hospitalisierten Älteren). Die häufigste Komorbidität sei Bluthochdruck, an dem bis zu 70 Prozent der OH-Betroffenen litten (Am J Med 2024; online 5. Oktober ). Fehlannahme 2: Das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System (RAAS) spielt die größte Rolle für die Regulierung des Blutdrucks im Stehen. Während das RAAS primär für die Langzeitblutdruckregulation zuständig sei, spiele das sympathische Nervensystem die Hauptrolle in der Aufrechterhaltung des Blutdrucks im Stand. Nach dem Aufstehen komme es infolge verschiedener Prozesse zu einer Abnahme des arteriellen Drucks, die – von Barorezeptoren registriert – normalerweise eine kompensatorische Antwort des autonomen Nervensystems nach sich zöge (Sympathikus-vermittelte Steigerung des Gefäßwiderstands durch Vasokonstriktion und Anstieg der Herzfrequenz). Für die OH sei vor allem eine Dysfunktion dieser sympathischen Komponente verantwortlich, schreiben die Kardiologinnen und Kardiologe
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