Er scheint nach der Schlappe bei der Europawahl verletzt. Frankreichs Präsident Macron hat nun Neuwahlen ausgerufen – schon am 30. Juni könnte dem Land ein weiterer Rechtsruck drohen.
Mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier reiste er für eine Gedenkveranstaltung in das Dorf Oradour-sur-Glane in Westfrankreich, das die SS vor 80 Jahren bei einem Massaker praktisch ausgelöscht hatte. Einen Kommentar zum Chaos, in das er sein Land gestürzt hat, behielt Macron sich zunächst vor.
Er könne nicht so tun, „als wäre nichts gewesen“, kommentierte der 46-Jährige seine Entscheidung. Es klang, als hätte er die Nerven verloren. Die sicherheits- und außenpolitische Handlungsmacht bliebe zwar auch in diesem Fall beim Präsidenten. Doch er wäre innenpolitisch derart geschwächt, dass er seinen außenpolitischen Führungsanspruch kaum halten könnte.„Der Präsident geht mit seiner Entscheidung ein echtes Risiko ein“, sagt der Politikwissenschaftler und Spezialist für Wahl-Soziologie Pascal Perrineau.
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