Trotz Selbstverpflichtung, die Mieten um nicht mehr als 11 Prozent anzuheben, kündigt Berlins größter privater Vermieter Erhöhungen um bis zu 15 Prozent an. Der Senat „bedauert“ die Entscheidung.
Der Wohnungskonzern Vonovia will nach Tagesspiegel-Informationen die Mieten für seine 40.000 Wohnungen in Berlin erhöhen und dabei teils über das im Wohnungsbündnis vereinbarte Limit von 11 Prozent hinaus gehen. Demnach habe die Vonovia bereits 20.000 Mieterhöhungsforderungen verschickt. Zuerst hatte dieAktuelle Nachrichten, Hintergründe und Analysen direkt auf Ihr Smartphone. Dazu die digitale Zeitung. Hier gratis herunterladen.
Vonovia bestätigte dem Tagesspiegel, dass es zu Mieterhöhungen oberhalb der 11 Prozent kommen kann. „Wir orientieren uns an der rechtlichen Situation“, sagte Unternehmenssprecher Matthias Wulff dem Tagesspiegel. Nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch darf die Miete in Gebieten mit angespannten Wohnungsmarkt innerhalb von drei Jahren um bis zu 15 Prozent angehoben werden. Wulff versicherte, dass sich Vonovia dabei an den Berliner Mietspiegel halten werde.
Bausenator Christian Gaebler teilte am Dienstag mit, dass das Unternehmen das Thema Mieterhöhungen auf der kommenden Sitzung des Wohnungsbündnisses besprechen wolle. „Wir bedauern es sehr, wenn es jetzt schon vor einer möglichen Verständigung im Bündnis zu Mieterhöhungsverlangen kommt“, sagte Gaebler.
Vonovia kündigte unterdessen an, sich an das sogenannte Leistbarkeitsversprechen zu halten. Für Mieterinnen und Mieter, die Anspruch auf einen Wohnberechtigungsschein haben, soll die Miete höchstens 27 Prozent des verfügbaren Nettoeinkommens betragen. „Dieses Vorgehen begrüßen wir sehr“, sagte Gaebler zu dieser Ankündigung.
Der Berliner Mieterverein kritisierte die Ankündigung Vonovias scharf. „Einmal mehr zeigt sich, wie wenig sich die Teilnehmenden des Berliner Bündnisses für Wohnungsneubau und bezahlbares Wohnen an die Vereinbarungen gebunden fühlen, wenn es darum geht, Einschränkungen hinzunehmen“, sagte Wibke Werner, Geschäftsführerin des Berliner Mietervereins.
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