Die sinkenden Zahlen von Bewerbern sind eins der größten Probleme der Bundeswehr und von Verteidigungsminister Pistorius. Nach SPIEGEL-Informationen tauscht er nun in der verantwortlichen Abteilung die Leitung aus.
besetzt einen Schlüsselposten in seinem Ministerium neu. Nach SPIEGEL-Informationen wurde der bisherige Leiter der Personalabteilung vergangene Woche abgelöst. In einem internen Brief informierte Klaus von Heimendahl seine engsten Mitarbeiter am vergangenen Donnerstag, dass er »in den nächsten Tagen« in den einstweiligen Ruhestand versetzt werde. Pistorius kann über diesen Weg leitende Beamte und Soldaten jederzeit und ohne Angabe von Gründen absetzten.
Auf den wichtigen Posten in der Personalabteilung im Ministerium soll laut dem Brief »verzugslos« Oda Döring, derzeit Direktorin im Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr, befördert werden. Heimendahl schreibt in seinem Brief, er habe bereits damit begonnen, »Frau Döring die Dienstgeschäfte der Abteilungsleitung zu übergeben«.
Die Beamtin Oda Döring war in den letzten Monaten bereits Mitglied der sogenannten »Task Force Personal«, die im Auftrag des Ministers ein Dossier mit Vorschlägen zur Verbesserung der schlechten Bewerberlage bei der Truppe vorgelegt hatte. Sie wird im männerdominierten Verteidigungsministerium die einzige Abteilungsleiterin. Von Heimendahl leitete gut sechs Jahre die Personalabteilung.
Döring kennt die Lage nur zu gut, im Personalamt versuchte sie seit Jahren ohne greifbaren Erfolg, mit immer neuen Attraktivitätsprogrammen eine Trendwende anzustoßen. Trotzdem will Minister Pistorius mit der Personalie offenbar eine Art Neuanfang erzwingen.Wie wichtig die Personalgewinnung ist, musste Pistorius schnell lernen. Bei der letzten Bundeswehrtagung kündigte er an, das Thema Personal habe für ihn »höchste Priorität«.
Oda Döring soll nun kommende Woche von Staatssekretär Hilmer in Bonn ernannt werden. Zudem soll General Robert Sieger, der ebenfalls anmitarbeitete, die Leitung des Bundesamts für Personalmanagement übernehmen. Die bisherige Chefin geht regulär in Pension. Für eine leitende Position ist zudemHaben Sie einen Fehler im Text gefunden, auf den Sie uns hinweisen wollen? Oder gibt es ein technisches Problem? Melden Sie sich gern mit Ihrem Anliegen.
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