Vorwürfe stets bestritten: Verurteilter Mörder von Parkhaus-Millionärin wieder frei
Nach fast 17 Jahren im Gefängnis ist ein wegen Mordes an einer Münchner Parkhaus-Millionärin verurteilter Mann wieder in Freiheit. Er sei entlassen worden, teilte die Staatsanwaltschaft München I mit. Die reiche Witwe war im Mai 2006 in ihrer Wohnung erschlagen worden. Wenig später wurde ihr Neffe festgenommen und 2008 verurteilt. Der damals 33-Jährige hatte seine Schuld stets bestritten und sich als Justizopfer gesehen.
15 Monate hatte der langwierige Indizienprozess gedauert. Das Landgericht München I lastete dem früheren Lieblingsneffen der Getöteten Mord aus Habgier und Heimtücke an und stellte die besondere Schwere der Schuld fest. Nach Ansicht des Schwurgerichts hatte er Angst, von seiner Tante enterbt zu werden, da sein Jurastudium gescheitert war.
Der damalige Angeklagte trat während des Prozesses sogar in einen Hungerstreik. "Das ist falsch, jeder Satz ist falsch", kommentierte er die Urteilsverkündung im August 2008. Protestrufe kamen auch aus dem Publikum, in dem Freunde und Familie saßen, die von seiner Unschuld überzeugt waren. Der Bundesgerichtshof verwarf jedoch seine Revision 2009 als unbegründet.Eigentlich wäre der Münchner erst am 17. Mai freigekommen.