Virologe Drosten im Kinder-Interview: »Ich möchte, dass die Leute die Pandemie besser verstehen«

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Die Kinderreporter Bero und Jakob wollten von Christian Drosten wissen, wie es für ihn war, plötzlich so bekannt zu werden – und was er tun würde, wenn er in Sachen Corona ganz allein entscheiden könnte.

Es gibt wenige Sachen, die jeden Tag gleich sind. Ich habe viele Besprechungen mit Forschenden, und ich sitze sehr viel am Computer und schreibe. Zum Beispiel Befunde für Ärztinnen und Ärzte hier am Krankenhaus, wenn ich mir Laborwerte von Patienten angeschaut habe. Und manchmal halte ich Vorlesungen für Studierende.Inzwischen gehören zu Ihrer Arbeit auch Termine wie dieser: Interviews für Zeitungen und fürs Fernsehen.

Ich glaube, jedes Kind hat ein bisschen Angst vor Spritzen. So war das bei mir auch. Wovor ich aber wirklich Angst hatte, war der Zahnarzt. Früher sind einige Zahnärzte nicht so vorsichtig mit ihren Patienten umgegangen. Ich hatte leider so einen. Deshalb bin ich bis heute nicht gern beim Zahnarzt.Ja, das ist mir schon öfter passiert. Weniger auf der Straße, aber es gibt Verrückte, die mir irgendwelche Pakete schicken. Das will man nicht erleben.

Ja, aber wer ist der Chef? Es gibt ja keinen Chef der ganzen Wissenschaft. Hier im Institut für Virologie gibt es einen Chef, das bin ich. Wenn hier im Institut jemand wäre, der Quatsch erzählt: Mit dem würde ich ein ernstes Wörtchen reden. Aber die Leute hier erzählen keinen Quatsch.Wissenschaftler streiten sich eher höflich, also mit Argumenten. Die sagen: Es kann sein, dass das nicht stimmt, was du da sagst. Die sagen aber nie: Du bist ein Doofkopf.

Ja, genau. Das könnte man nur, wenn alle Menschen auf der ganzen Welt sich einmal angesteckt hätten und deshalb alle immun wären. Dann würde das Virus verschwinden. Aber wir haben ja gerade schon darüber gesprochen, dass Viren immer schneller sind und sich verändern, und dann kann das Immunsystem wieder weniger dagegen machen.

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