Mit dem Hinweis, er behandle nur Frauen und keine Männer, hat ein französischer Gynäkologe die Behandlung einer Transgender-Patientin abgelehnt. Nun muss er vorübergehend die Praxis schließen.
Straßburg. Im südwestfranzösischen Pau wurde ein Gynäkologe von der dortigen Ärztekammer suspendiert, weil er sich geweigert hatte, eine Transgender-Patientin zu untersuchen: Er könne nur „echte Frauen“ behandeln, habe er erklärt. Das wurde von der betroffenen Patientin als beleidigend und diskriminierend empfunden.Über Doctolib suchte die 26-Jährige Ende August 2023 einen Gynäkologen, weil sie Brustschmerzen hatte.
Daraufhin verfasste die zurückgewiesene Patientin gemeinsam mit ihrem Partner einen Online-Kommentar, der eine Empörungswelle in LGBT+ Kreisen auslöste. Da es Ärzten verboten ist, Patienten aufgrund ihrer sexuellen Orientierung zu diskriminieren, zeigte ihn die Patientin vor der Ärztekammer an. Nach einem langen Verfahren verhängte die regionale Ärztekammer ein Berufsverbot von sechs Monaten, fünf davon mit Bewährung.
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