Nach monatelangen Verhandlungen haben Israel und die Hamas auf eine Waffenruhe und den Austausch von Geiseln und palästinensischen Häftlingen geeinigt. Die Vereinbarung, die von Katar vermittelt wurde, soll in einer ersten Phase 42 Tage dauern und die Hoffnung auf ein dauerhaftes Ende des verheerenden Kriegs wecken.
Nach monatelangen Verhandlungen konnte nun ein Abkommen über eine Feuerpause im Gazastreifen erzielt werden. Die Waffen sollen am Sonntagmittag schweigen. Die Vereinbarung, die auf Vermittlung des Staats Katar zustande kam, soll in einer ersten Phase 42 Tage dauern. Die Hoffnung besteht, dass sie auch langfristig für ein dauerhaftes Ende des verheerenden Kriegs sorgt.
Israels Armee soll laut Abkommen in der ersten Phase aus dicht besiedelten Gebieten im Gazastreifen abziehen, Details zum weiteren Verbleib israelischer Truppen in dem Küstengebiet oder eine Frist für einen möglichen vollständigen Abzug gab der qatariotische Ministerpräsident Mohammed bin Abdulrahman Al Thani aber nicht bekannt. In den vergangenen Tagen liefen umfangreiche Bemühungen der USA, Ägyptens und Katars, durch indirekte Verhandlungen Israel zu einer Waffenruhe und die Hamas zur Freilassung ihrer Geiseln zu bewegen. Die Gespräche traten aber monatelang auf der Stelle. Auslöser des Kriegs war das Massaker der Hamas und anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober 2023 in Israel mit 1.200 Toten und mehr als 250 Verschleppten. Israel reagierte mit Angriffen gegen die Hamas in Gaza, bei denen nach palästinensischen Angaben mehr als 46.700 Menschen getötet und mehr als 110.200 verletzt wurden. Der scheidende US-Präsident Joe Biden führte die Einigung maßgeblich auf seinen Einsatz und den seiner Regierung zurück. Die Zustimmung des Abkommens benötigt die israelische Regierung und das israelische Sicherheitskabinett. Israelischen Medien zufolge soll es um 11.00 Uhr Ortszeit (10.00 Uhr/MEZ) am Donnerstag zusammentreten, um dem Deal zuzustimmen. Unmittelbar danach soll auch die Regierung zusammenkommen. Die Zustimmung gilt als relativ gesichert. Die Waffenruhe soll zunächst für sechs Wochen gelten, sagte Al Thani. In dieser Zeit sollen 33 der Geiseln aus der Gewalt der Hamas freigelassen werden, darunter Frauen, Soldatinnen, Minderjährige sowie ältere und kranke Menschen. Im Gegenzug sollen wie in einer vorigen Waffenruhe erneut palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen freikommen. Ein israelischer Regierungsvertreter hatte zuvor von Hunderten Häftlingen gesprochen, die freikommen sollten. Die ersten drei Geiseln sollen israelischen Berichten zufolge am Sonntag freikommen. Insgesamt werden nach israelischen Angaben im Gazastreifen noch 98 Verschleppte festgehalten, von denen mindestens 34 tot sein dürften. Aus dem Auswärtigen Amt in Berlin heißt es, unter den Geiseln sei auch eine „niedrige zweistellige Anzahl von Personen mit Deutschlandbezug“. In der ersten von insgesamt drei Phasen sollen Vertrieben in dem Küstengebiet in ihre Wohnorte zurückkehren können und wieder mehr der dringend benötigten Hilfsgüter nach Gaza geliefert werden, sagte Al Thani. Auf Details der zweiten und dritten Phase würden die Konfliktparteien sich während der ersten Phase einigen. Im Gazastreifen brachen die Menschen in Jubel aus. Augenzeugen zufolge strömten Zehntausende jubelnde Menschen auf die Straßen, noch ehe es eine offizielle Bestätigung für das Abkommen gab. In palästinensischen und sozialen Medien verbreitete Aufnahmen zeigen singende und tanzende Menschen. Zu sehen sind auch Männer, die offenbar vor Freude weinen. „Wir haben 15 Monate auf diesen Moment gewartet, heute ist ein Feiertag“, sagte Nadschua Othman, eine Vertriebene, die in einem Lager in der Stadt Chan Junis im Süden des Gazastreifens untergebracht ist, der Deutschen Presse-Agentur. „Dies ist ein lang ersehnter Tag“, betonte der 40 Jahre alte Abdul Alim Auda, der mit seinen drei Kindern zu Feiern in der Stadt Deir al-Balah im Zentrum des Küstengebiets gekommen ist
Waffenruhe Gazastreifen Hamas Israel Konflikt Frieden Geiseln Verhandlungen Katar Joe Biden
Deutschland Neuesten Nachrichten, Deutschland Schlagzeilen
Similar News:Sie können auch ähnliche Nachrichten wie diese lesen, die wir aus anderen Nachrichtenquellen gesammelt haben.
Trotz Kämpfen im Gazastreifen: Neue Hoffnung auf Geisel-Abkommen und WaffenruheBei den Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung israelischer Geiseln könnte nach Auffassung der radikalislamischen Hamas und
Weiterlesen »
Neue Hoffnung auf Waffenruhe im GazastreifenNach dem Hamas-Massaker in Israel am 7. Oktober 2023 keimt Hoffnung auf eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Rückkehr israelischer Geiseln auf. Israel entsendet eine Verhandlungsdelegation nach Katar, wo die Hamas ebenfalls Unterhändler entsendet.
Weiterlesen »
Neue Waffenruhe-Hoffnung im GazastreifenEine Verhandlungsdelegation Israels reist nach Katar, um mit der Hamas über die Rückkehr der israelischen Geiseln und eine Waffenruhe zu verhandeln. Auch die Hamas zeigte sich optimistisch über den Verlauf der Verhandlungen.
Weiterlesen »
Neue Hoffnung auf Waffenruhe im GazastreifenVermittlungsbemühungen zwischen Israel und der Hamas erlangen neuen Auftrieb. Israel entsendet eine Delegation nach Katar, die als Vermittler fungiert.
Weiterlesen »
Neue Verhandlungen in Doha: Hoffnung auf Waffenruhe im GazastreifenEine neue Runde von Verhandlungen um eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung der Geiseln aus der Gewalt der Hamas hat in Doha begonnen. Katar, Ägypten und die USA vermitteln zwischen Israel und der Hamas. Ein israelischer Regierungsbeamter zeigt sich vorsichtig optimistisch, doch es bleiben noch erhebliche Differenzen zwischen den Seiten.
Weiterlesen »
Trump erhöht Druck für Waffenruhe und Geiselfreilassung im GazastreifenDer designierte US-Präsident Donald Trump fordert eine Waffenruhe und die Freilassung der von der Hamas festgehaltenen Geiseln im Gazastreifen. Er warnt vor Eskalation und droht mit Konsequenzen für die Hamas.
Weiterlesen »