Eine neue Studie des WZB untersucht die Umzugsgewohnheiten von Geflügelten in Deutschland und zeigt, dass sie oft Regionen mit hoher Arbeitslosigkeit bevorzugen. Der knappe und teure Wohnraum in wirtschaftlich attraktiven Gegenden sowie die Notwendigkeit von sozialer Infrastruktur und Nähe zu anderen Einwanderern spielen dabei eine wichtige Rolle. Die Studie betont die Herausforderungen für die Integration von Geflügelten in strukturschwachen Regionen und wirft Fragen an die Wohnsitzregelung auf.
Eine neue Studie des Berliner Forschungsinstituts Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) beleuchtet die Gründe für die bevorzugte Wahl von Regionen mit hoher Arbeitslosigkeit durch Geflüchtete in Deutschland. Die Studie, durchgeführt von den Forschern Jonas Wiedner und Merlin Schaeffer von der Universität Kopenhagen, untersuchte die Umzüge von über 2400 Flüchtlingen nach der Aufhebung der Wohnsitzbeschränkung en.
Die Ergebnisse zeigen, dass Geflüchtete in erster Linie in Regionen mit hoher Arbeitslosigkeit ziehen. Dieser Trend wird vor allem durch den knappen und teuren Wohnraum in wirtschaftlich attraktiven Gegenden erklärt. In strukturschwachen Regionen haben Geflüchtete eine höhere Chance, eine bezahlbare Unterkunft zu finden. Gleichzeitig sind sie oft auf die Infrastruktur größerer Städte angewiesen, um soziale Kontakte zu anderen Einwanderern und deren Nachfahren zu knüpfen. Im untersuchten Zeitraum verzeichneten Städte wie Duisburg und Salzgitter einen überproportionalen Anstieg an Flüchtlingen, während dieser in wohlhabenderen Regionen Bayerns eher gering war. Die Studie zeigt, dass sich Kommunen mit einer ohnehin herausfordernden Sozialstruktur durch die Integration der Flüchtlinge zusätzlichen Belastungen ausgesetzt sehen. Die Zielsetzung des sogenannten Königsteiner Schlüssels, der die Verteilung von Flüchtlingen auf Länder und Kreise nach deren Bevölkerung und Steueraufkommen vorsieht, wird durch diesen Trend verfehlt. „Unsere Ergebnisse zeigen, dass für Flüchtlinge in Deutschland bei der Wahl ihres Wohnortes zunächst Ressourcen wie bezahlbarer Wohnraum oder soziale Nähe zu anderen Einwanderern wichtig sind“, sagte Merlin Schaeffer. „Angesichts der Zustände auf dem Mietmarkt ist es für einkommensschwache Flüchtlinge oft schlicht nicht möglich, eine Wohnung in prosperierenden Regionen zu finden.“ Dies führe dann dazu, dass sie in Regionen mit hoher Arbeitslosigkeit ziehen. „Das wiederum kann die Integration in den Arbeitsmarkt erschweren, wie wir aus anderen Studien wissen“, sagte Jonas Wiedner. Die Ergebnisse tragen zur Diskussion über die seit 2016 geltende Wohnsitzregelung bei, die festlegt, dass schutzberechtigte Personen häufig drei Jahre am Ort ihres Asylverfahrens leben müssen. Wissenschaftlicher Untersuchungen zeigen jedoch, dass solche Wohnsitzauflagen die Integration oft verlangsamen. Aus der Untersuchung geht hervor, dass die Wohnungsnot ein erhebliches Integrationshindernis darstellt, da Flüchtlinge oft keine Möglichkeit haben, in anderen Regionen Fuß zu fassen
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