Taleb Al-Abdulmohsen, der im Dezember 2023 einen Weihnachtsmarkt in Deutschland attackierte, ist seit seiner Festnahme schwer einschätzbar. Der Arzt lehnt feste Nahrung ab und wird als potenziell gefährlich eingestuft.
Seit zwei Wochen sitzt der Amok-Arzt vom Weihnachtsmarkt in Untersuchungshaft. Aber auch unter Dauerbewachung im Hochsicherheitsgefängnis Burg bleibt Taleb Al-Abdulmohsen (50) für die Justiz schwer einschätzbar. So lehnt der Mediziner aus Saudi-Arabien nach BILD-Informationen aktuell immer wieder feste Nahrung ab. Ein Hungerstreik? Das verneint er vehement: Ein Hungerstreikender will er nicht sein.
Auch in den Jahren vor dem Attentat beschäftigte der Stationsarzt aus dem Maßregelvollzug immer wieder Staatsanwälte, Richter und Polizeibehörden in mehreren Bundesländern. Seit April 2023 trat er in insgesamt sieben Ermittlungsverfahren in Erscheinung. Ein Rechtsanwalt erstattete Strafanzeige, nachdem sein Ex-Mandant Al-Abdulmohsen ihn persönlich, Familienangehörige und die Mitarbeiter seiner Kanzlei bedroht hatte.Wegen dieser Droh-E-Mail suchten Beamte des Polizeireviers Salzlandkreis den saudischen Arzt am 4. Oktober 2024 in Bernburg für eine Gefährderansprache auf. Mit solch einer Maßnahme wollen Ermittlungsbehörde signalisieren, dass sie potenzielle Straftäter im Blick haben.Nachdem der Psychiater mit der Behandlung eines Verfahrens durch die Staatsanwaltschaft Köln nicht zufrieden war und ihr gedroht hatte, war ein Jahr zuvor die erste Gefährderansprache auf dem Polizeirevier Salzlandkreis erfolgt. Gleich fünf Versuche einer Gefährderansprache unternahm die Polizei nach einem Internet-Post von Al-Abdulmohsen auf der Plattform X im Dezember 2023. Dort kritisierte der Mediziner, der sich vom Islam losgesagt hat, den Umgang Deutschlands mit saudischen Asylbewerbern und drohte mit Rache-Fantasien. Eine Gefährderansprache erfolgte im Maßregelvollzug am Arbeitsplatz des Arztes. Sein Arbeitgeber erfuhr aber nichts von den Ermittlungen gegen den späteren AttentäterAber alle Versuche schlugen fehl, weil die Beamten den Arzt weder in seiner Wohnung noch am Arbeitsplatz im Maßregelvollzug antrafe
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