Die Grünen verfolgen ehrgeizige Ziele zum Ausbau des europaweiten Nachtzug-Netzes – aber der Koalitionsvertrag bleibt vage. Das ist nicht das einzige Problem.
Im vergangenen Jahrzehnt war die Fahrt mit dem Nachtzug vor allem etwas für Nostalgiker, die trotz der Konkurrenz von Billigfliegern und Fernbussen an dieser romantischen Art des Reisens festhielten.
Um diesen Bedarf zu decken, weitete die österreichische Bahn ÖBB vor Weihnachten ihr Angebot um zwei Verbindungen von Wien über München nach Paris sowie von Zürich nach Amsterdam aus. Zwischenzeitlich kam das Geschäft ganz zum Erliegen. Die Deutsche Bahn stellte 2016 ihren Nachtzug-Betrieb ein. Bei neuen Projekten wie der aktuellen Verbindung zwischen Wien und Paris ist die DB nur als Kooperationspartner dabei.
Die EU-Kommission verfolgt das Ziel, den Hochgeschwindigkeitsverkehr auf der Schiene bis 2030 zu verdoppeln. Bis 2050 soll er sogar verdreifacht werden. Auf den wichtigsten europäischen Strecken wird zudem eine Mindestgeschwindigkeit von 160 Stundenkilometern angestrebt. Der Bundestagsabgeordnete Matthias Gastel, Grünen-Sprecher für Bahnpolitik, hat einen Vorschlag für ein europaweites Nachtzugnetz gemacht, das ab 2030 Städte wie Berlin und Rom oder München und Barcelona miteinander verbindet. Mit dem Brenner-Basistunnel und einer schnellen Alpentransversale schrumpfe beispielsweise die benötigte Zeit für die Strecke von Berlin nach Rom von 14 auf zwölf Stunden.
Abgeordneter Gastel: Deutschland hat geografischen Vorteil Gastel ist der Ansicht, dass Deutschland als zentral gelegenes Land in der EU prädestiniert sei, um eine Führungsrolle beim Aufbau eines europäischen Nachtzugnetzes zu übernehmen. Berlin müsse auf europäischer Ebene darauf hinwirken, dass länderübergreifend benötigte Trassen zur Verfügung gestellt und verlässlich bedient werden.
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