Beim Spiel der Fortuna gegen den FCM tritt das Sportliche in den Hintergrund. Die Stimmung im Block ist „beklemmend“. Auch der Rest der Liga nimmt Anteil.
Wenn man als Fußballfan im Dezember nach Magdeburg reist, dann springen einem die glitzernden Buchstaben ins Auge, sobald man den Hauptbahnhof verlässt: I Love Magdeburg. Es ist nicht schwer, die Stadt an der Elbe während der Weihnachtszeit zu lieben. Überall leuchten Lichterketten und am Alten Markt lässt es sich gut über den Weihnachtsmark schlendern.
Das ist auch für viele Fußballfans ein Grund, sich Auswärtsspiele in der Stadt an der Elbe nicht entgehen zu lassen. Doch vom Weihnachtzauber ist nach dem Anschlag am Freitagabend nichts mehr übrig. Auch in der Sportwelt herrscht Ausnahmezustand. „Wir sind immer noch fassungslos und trauern um die Opfer des schrecklichen Anschlags“, schrieb der 1. FC Magdeburg auf seiner Website und postete dazu das Vereinslogo in schwarz-weiß.
Der Zweitligist hatte am Freitagabend auswärts gegen Fortuna Düsseldorf gespielt. Die schrecklichen Nachrichten aus der Heimat hatten die Auswärtsfans im Laufe der zweiten Halbzeit erreicht. Danach war an Fußball nicht mehr zu denken, weder auf den Rängen noch auf dem Platz. Zahlreiche Magdeburger Anhänger verließen das Spiel und die Fortuna-Fans stellten ihre Unterstützung ein.„Man hat sofort gemerkt, dass es ruhiger wurde“, sagt Fortuna-Fan Carlotta.
Im Anschluss an das Spiel fühlte sich kein Magdeburger Spieler bereit, Interviews zu geben, also ergriff Düsseldorfs Kapitän Andre Hoffmann das Wort. „Der Fußball und die Niederlage rücken absolut in den Hintergrund, wenn man so eine Information bekommt“, sagte er gegenüber dem MDR. „Es ist beklemmend und erschreckend.
Viel Solidarität erfuhr der Verein auch von anderen Bundesligisten. Der FC Bayern München etwa verzichtete angesichts der Geschehnisse auf seine Weihnachtsshow. „Diese Zeremonie sollte eine fröhliche sein, das passt einfach nicht in diesem Moment“, sagte Vorstandschef Jan-Christian Dreesen nach dem 5:1-Sieg gegen RB Leipzig. Stattdessen rief er dazu auf, in einer Schweigeminute der Opfer zu gedenken. Anschließend wurde vom ganzen Stadion „Stille Nacht“ gesungen.
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