Die Angriffe auf queere Menschen werden mehr - oder zumindest werden sie häufiger angezeigt. Woran kann das liegen? Und hat das Image von Berlin als queerfreundliche Stadt bereits Schaden genommen? Von Anna Bordel
Die Angriffe auf queere Menschen werden mehr - oder zumindest werden sie häufiger angezeigt. Woran kann das liegen? Und hat das Image von Berlin als queerfreundliche Stadt bereits Schaden genommen?Frauen in Neukölln von zwei Jugendlichen angegriffenversprüht, vor der queere Menschen standen. Das sind nur zwei Beispiele aus Hunderten queerfeindlichen Angriffen in Berlin, die allein in diesem Jahr angezeigt wurden.
Dennoch geht die Staatsanwaltschaft auch von einer schlichten Zunahme der Taten aus. "Durch ein liberaleres Verhalten der Betroffenen in der Öffentlichkeit steigt natürlich auch die Wahrscheinlichkeit, dass daran andere, die weniger liberal eingestellt sind oder sogar queerfeindlich, Anstoß daran nehmen", so Karl.Möglicherweise hat die Zunahme der Taten Karl zufolge ihren Grund auch in den Folgen des knapper werdenden Wohnraums in der Innenstadt.
Queere Menschen haben immer eine Landkarte im Kopf: Hier halte ich kein Händchen, hier zeige ich mich nicht offen als queer - aus Angst.Dass die Innenstadtbezirke toleranter seien, sieht Schreiber anders und verweist auf die polizeiliche Kriminaltstatistik 2022. Die meisten queerfeindlichen Angriffe fanden demzufolge in den Bezirken Neukölln, Mitte und Friedrichshain-Kreuzberg statt, zumindest die angezeigten.
Laut Statistiken wird etwas mehr als die Hälfte der Täter gefasst, die meisten von ihnen erhalten eine Geldstrafe. "Nicht das Strafmaß ist entscheidend", erklärt die Staatsanwältin, "sondern, dass eine konsequente Strafverfolgung stattfindet". Und dafür müssten die Taten angezeigt werden, und das ihr zufolge am besten zeitnah.
Deutschland Neuesten Nachrichten, Deutschland Schlagzeilen
Similar News:Sie können auch ähnliche Nachrichten wie diese lesen, die wir aus anderen Nachrichtenquellen gesammelt haben.
Faustrecht auf Berlins Straßen: Autofahrer schlägt Radler ins GesichtDer tägliche Kampf auf Berlins Straßen: Pkw gegen Rad. Jetzt rastete ein Autofahrer aus, bremste einen Biker aus und schlug dem Mann ins Gesicht.
Weiterlesen »
Grünen-Politikerin Oda Hassepaß fordert Umverteilung von Berlins StraßenDer Berliner Straßenraum ist ungerecht verteilt, so Oda Hassepaß. Die Grünen-Politikerin kritisiert, dass wenige Autofahrer viel Platz einnehmen.
Weiterlesen »
Grüne wollen Lieferverkehr in die Nacht verlagernDie Grünen wollen mehr Liefer- und Wirtschaftsverkehr auf Berlins Straßen in die Nacht verlagern.
Weiterlesen »
„Wenn viel Sonne scheint“ – Deutsche sollen Strom verbrauchen, wenn er günstig istDie Energiekonzerne EnBW und EWE haben angekündigt, die Strompreise zu erhöhen. Eon-Chef Leonard Birnbaum warnt vor höheren Kosten, falls die Regierung nicht gegensteuert, und betont, dass die Geschichte der Energiewende nicht zum Nulltarif weitergeführt werden kann.
Weiterlesen »
Straßen zerstört: Erdrutsche im Teutoburger Wald in Bielefeld sind nicht zu stoppenMehrere Straßen waren Ende 2023 in sich zusammengebrochen. Die Stadt repariert die Schäden, das Phänomen selbst aber können die Experten nicht verhindern.
Weiterlesen »
Kaputte Straßen in Saarbrücken: Stadt reagiert nicht auf AnwohnerklagenDer Petersberger Hof in Saarbrücken ist eng und unübersichtlich – und der Fahrbahnbelag der Straße ist völlig marode. Ein Anwohner hat die Stadt Saarbrücken aufgefordert, etwas zu unternehmen. Die reagierte auf seine Anfragen lange gar nicht und gab dann eine unbefriedigende Antwort.
Weiterlesen »