Sahra Wagenknecht, die bekannteste Politikerin der Linken, wird am Montag die Gründung ihrer eigenen Partei verkünden. Damit steht die Linke vor einer Spaltung. Auch am sonst so stabilen Berliner Landesverband geht das nicht spurlos vorbei.
An einem Oktobertag in Berlin steht Gregor Gysi vor einem aufblasbaren Haifisch und posiert für Selfies mit Parteimitgliedern. Vor dem Roten Rathaus hat die Linke zur Mini-Demo für gerechtere Renten geladen. Drei Dutzend Leute sind gekommen.
Überraschen dürfte das niemanden im Berliner Landesverband der Linken: Seit Monaten wurde dieser Schritt erwartet. Mit Parteitagsbeschlüssen und Brandbriefen hatte man sich früh und klarAcht Monate nach der Wiederholungswahl zum Berliner Abgeordnetenhaus hat die AfD einen Sprung bei den Zustimmungwerten gemacht. CDU und Grüne scheinen gefestigt, während SPD und Linke deutlich an Zustimmung verlieren, wie der BerlinTrend zeigt.
"Aber wir haben doch ein gemeinsames Ziel", hält eine Parteifreundin dagegen. "Das machen wir uns ja kaputt, in dem wir anfangen, uns gegenseitig zu kannibalisieren." Byszio aber bleibt dabei: "Wissler reißt die Partei auseinander, Kipping und Riexinger haben sie auseinandergerissen", sagt er und erntet Kopfschütteln der Genoss:innen. "Ick werd mich in diesem Teil dann auch nicht mehr engagieren, weil genau dieser Teil kriegt 4,9 Prozent.
Die anstehende Wiederholung der Bundestagswahl könnte zum nächsten Desaster werden. Zwar ist noch unklar, in wie vielen Wahllokalen erneut abgestimmt werden muss. Doch je mehr es am Ende sind, desto unsicherer ist der Verbleib der linken Direktkandidatin Gesine Lötzsch im Bundestag. Ihr Ergebnis von 2021 war bereits neun Prozentpunkte schlechter als bei der Wahl davor. "Jede Wahl wird neu entschieden", sagt sie auf rbb-Nachfrage und gibt sich stoisch.
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