Der CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz eröffnete in Kloster Seeon die heiße Phase des Bundestagswahlkampfes. Der Besuch startete mit einer unvorhergesehenen Wetter-Situation, die bereits erste Spannungen zwischen Merz und CSU-Chef Söder offenbarte. Trotz demonstrativer Einigkeit gibt es inhaltliche Unterschiede und Herausforderungen für die Union
In Kloster Seeon wird Kanzlerkandidat Friedrich Merz die heiße Phase des Wahlkampf es eröffnen. Doch der Besuch in der Höhle des bayerischen Löwen beginnt nasskalt. Bundestagsabgeordnete in Kloster Seeon allerdings drehbuchgemäß ein Heimspiel werden. Schließlich ist der Mann Kanzlerkandidat der Union und ein paar Wochen vor der Wahl ist kein idealer Zeitpunkt für Befindlichkeiten zwischen den Schwesterparteien. Aber wie das so läuft mit dem Drehbuch, irgendwas ist ja immer.
Und erst mal lässt der CDU-Vorsitzende seine Gastgeber fast eine Viertelstunde lang im Regen stehen, also im grauen Nasskalt des Mittwochmorgens mit ihren Schirmen — und werden langsam unruhig. Merz ist längst vorgefahren, bleibt aber minutenlang im warmen Auto sitzen. Zufall? Ein wichtiges Telefonat? Oder doch eher ein Signal, wer hier der Boss ist? Als der CDU-Chef dann endlich auftaucht, fragt er mit gespielter Empörung: „Was ist denn mit dem weiß-blauen Himmel?“ Bisher sei das Wetter eigentlich ganz schön gewesen, kontert Söder — und schon steht es wieder unentschieden. Was hier etwas unterkühlt beginnt, soll eigentlich der Start in die heiße Phase des Bundestagswahlkampfes werden. Doch bei aller demonstrierter Einigkeit zwischen Kanzlerkandidat und Beinahe-Kanzlerkandidat treten schon hier deutliche Unterschiede zutage. Söder und seine Leute produzieren seit immerhin: Inhaltlich sind sich CDU und CSU tatsächlich nahe wie lange nicht. Vorbei die Zeiten, in denen man sich intern mehr zoffte als mit den politischen Konkurrenten. Das sind die Themen, mit denen die Union punkten will. Zwar löste die neue CSU-Forderung zur Mütterrente Irritationen aus: „Die schwerste strukturelle Wirtschaftskrise der Bundesrepublik ist keine Zeit für Sozialgeschenke“, kritisierte der CDU-Wirtschaftsrat im Gespräch mit unserer Redaktion und verwies auf die schwierige Haushaltslage. Aber das sind im Vergleich zu früheren Streitigkeiten Peanuts. Viel problematischer: Merz selbst zieht nicht wirklic
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