Wie geht es weiter nach Israels Gegenschlag?: „Iran ist der Meister der Stellvertreter-Kriegsführung“

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„Die Geiseln sind Netanjahu egal“, sagt Nomi Bar-Yaacov. Die internationale Verhandlerin über die Gefahr einer Eskalation des Nahost-Konflikts und die Pläne für die Zukunft Gazas.

Israel hat diesen Anschlag sehr genau geplant: Es sollte auf keinen Fall Tote geben. Was wir bisher wissen: Israel hat in der Großstadt Isfahan zugeschlagen, von dort aus wurden am 13. April die Drohnen nach Israel losgeschickt. Das heißt, es ist ein Versuch, sich zu wehren, ohne zu eskalieren.Ich nehme an, dass es in den kommenden Tagen verstärkte Kämpfe über Stellvertreter-Armeen geben wird. Israel wird Hisbollah angreifen, Hisbollah Israel.

Die Iraner wollten Opfer vermeiden, denn das hätte wiederum einen noch härteren israelischen Gegenschlag provoziert. Das Letzte, was die Iraner wollen, ist ein großflächiger Angriff auf das eigene Land – denn einen solchen Angriff könnten sie nicht abwehren. Sie haben nicht die Verteidigungsfähigkeiten, die Israel und seine Verbündeten haben. Sie versuchten also, eine Botschaft zu senden.

Netanjahu sieht es als seine Lebensaufgabe an, zu verhindern, dass der Iran eine Nuklearmacht wird – nötigenfalls, indem Israel die Atomanlagen bombardiert. Und vielleicht glaubt er sogar, dass er die Welt retten wird, wenn er den Iran bombardiert. Andererseits kann Israel ohne die USA nicht überleben und die Vereinigten Staaten haben mehr als deutlich gemacht, dass Israel jetzt nicht zu heftig reagieren sollte.

Netanjahu hat bekommen, was er wollte. Allerdings muss die Balance sehr, sehr behutsam erhalten werden. Ich glaube nicht, dass die USA Israel erlauben wird, den Iran weiter zu provozieren. Die Frage ist, ob das israelische Kriegskabinett und die israelische Regierung das auch verstehen.Das ist die 100-Millionen-Dollar-Frage: ob Israel auf seine Verbündeten hört und einem von den USA, Katar und Ägypten vermittelten Waffenstillstand in Gaza zustimmt.

Ja, die besteht, aber Israel muss den Palästinensern erlauben, zurückzukehren. Nicht nur Netanjahu verweigert im Moment die Zustimmung zu einem Abkommen über die Freilassung der Geiseln – Hamas auch. Aber Israel hat einen taktischen Krieg geführt, keinen strategischen.

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