Apokalypse und Filterkaffee in Berlin-Mitte: Hat die luxuriöse Verfeinerung in Buden wie The Barn etwas mit der Verrohung der Gesellschaft zu tun?
Apokalypse und Filterkaffee in Berlin-Mitte: Hat die luxuriöse Verfeinerung in Buden wie The Barn etwas mit der Verrohung der Gesellschaft zu tun?Roshanak Amini für Berliner Zeitung am WochenendeIch war mutlos in den Tag gestartet, wie öfters dieser Tage. Es sind keine leichten Zeiten, die Gegenwart brennt so stark in den Augen, als wäre gar kein Herbst, sondern permanent gleißender Jahrhundertsommer. Es war definitiv Zeit für einen Kaffee.
Wie so oft im Leben, wusste ich nicht genau, ob ich nun begeistert oder tieftraurig sein sollte ob der sich vor einem entfaltenden Zustände. Aber wenig später saß ich schon sehr neugierig in einer Filiale in Mitte,, vor mir auf einem Holzplättchen stand eine weiße Porzellantasse, daneben ein Kännchen mit der wertvollen Flüssigkeit.
So stand nun also fest, ich saß hier ganz eindeutig vor der teuersten Tasse Kaffee Berlins, ja, potenziell des ganzen Landes, und ich machte es mir entsprechend gemütlich. Mit 300 Milliliter Wasser hatte die Barista 19 Gramm des fein gemahlenen braunen Pulvers vor meinen Augen überschüttet, die Tropfen der Drip-Coffee-Zubereitung. Sodass am Ende 260 Milliliter Filterkaffee entstehen, der Rest verbleibt in den Bohnen, so die fachkundige Erklärung.
Natürlich lässt sich die Hauptstadt allein an ihren Kaffeegeschichten entlang erzählen. Im Kaffeesatz kann man lesen. Auch im letzten großen Berlinfilmspielt der Kaffee eine wichtige Nebenrolle. Der driftende Slacker, gespielt von Tom Schilling, versucht den ganzen Film über eine Tasse zu ergattern, aber es klappt nicht. Ständig ist er ausgetrunken, die Maschine gerade außer Betrieb.
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