Ungehobener Schatz im Ozean: Wie viel Gold ist im Meerwasser gelöst?
Den vermeintlichen Goldschatz im Meer wollte der deutsche Chemiker und Nobelpreisträger Fritz Haber bereits in den 1920er Jahren heben. Mit dem Erlös sollten Deutschlands Schulden aus dem Ersten Weltkrieg beglichen werden. Doch daraus wurde nichts. Denn Haber war von einem falschen Goldgehalt ausgegangen. Erst 1990 gelang es den Forschern K. Kenison Falkner und J.M. Edmond, die Konzentration des Edelmetalls im Meerwasser genau zu.
Ganz genau weiß das zwar niemand. Aber Sylvia Sander, Professorin für Marine Mineralische Rohstoffe am GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel, hält die Studie von 1990 für eine gute Berechnungsgrundlage. Allerdings brachte diese eine deutlich geringere Goldkonzentration ans Licht, als zuvor erhofft worden war. "Die Konzentration der meisten Metalle im Ozean ist extremst gering, aber besonders die von Gold", sagt Sander zu ntv.de.
Im Meer schwimmt also Gold im Wert von - wenn man vom aktuellen Marktwert ausgeht - mehr als 600 Milliarden Euro. Was zu der Frage führt: Kann man diese Reichtümer nicht heben? Sander winkt ab. "Es würde so viel Energie und Aufwand kosten, das Gold aus dem Meerwasser zu gewinnen, dass es völlig unwirtschaftlich wäre." Dasselbe gelte für Platin, das - zwar ebenfalls sehr wertvoll - in ähnlich geringen Konzentrationen im Meerwasser zu finden sei.
An den enormen Kosten zu Gewinnung des Meergoldes scheiterte in den 1920er Jahren auch Nobelpreisträger Fritz Haber. Sein Vorhaben wurde nach mehreren Erprobungsfahrten über den Atlantik aufgegeben. Deutschland blieb auf seinen Kriegsschulden sitzen.Dennoch habe es in jüngster Vergangenheit interessante Ansätze gegeben, in Wasser gelöstes Gold zu extrahieren, sagt Sander.
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