Wirtschaftsweise: Deutschland rutscht doch nicht in die Rezession RND_de
„Der inflationsbedingte Kaufkraftverlust, die schlechteren Finanzierungsbedingungen und die sich nur langsam erholende Auslandsnachfrage verhindern einen stärkeren Aufschwung in diesem und im kommenden Jahr“, sagt Monika Schnitzer, Vorsitzende des Sachverständigenrates.
Vor allem wegen der drohenden Gasmangellage hatten die Sachverständigen im Herbst noch vor erheblichen Abwärtsrisiken gewarnt. In ihrem Jahresgutachten sagten sie der deutschen Wirtschaft deshalb eine Rezession voraus. Allerdings hat sich die Lage an den Energiemärkten seitdem entspannt. Auch die EU-Kommission hatte ihre Erwartungen an die deutsche Wirtschaft zuletzt nach oben geschraubt und geht ebenso wie die Bundesregierung von einem minimalen Wachstum aus.
In der aktualisierten Prognose warnte das Gremium, auch mit Blick auf den kommenden Winter bestünden „erhebliche Risiken“ bei der Energieversorgung. „Um die Gasspeicher wieder vollständig aufzufüllen und eine Gasmangellage im kommenden Winter zu verhindern, müssen wir weiterhin umfangreich Energie sparen“, sagte die Sachverständige Veronika Grimm. Das gelte selbst dann, wenn Deutschland seine Importe ausweite.
Die „Wirtschaftsweisen“ halten zudem die Stabilität der Finanzmärkte vor dem Hintergrund der jüngsten Turbulenzen im Bankensektor nicht für gefährdet. Die Lage sei eine ganz andere als bei der Finanzkrise 2008, sagte Ulrike Malmendier vom Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung am Mittwoch in Berlin. Der Interbanken-Markt funktioniere gut, die Versorgung der Realwirtschaft mit Krediten sei gesichert.
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