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Wer erinnert sich noch an John Njau Kibue? Der Kenianer war eine der vielen Randnotizen während der WM 2022 in Katar . Er war während des Turniers als Securitymann tätig. Am frühen Morgen nach dem Viertelfinale zwischen Argentinien und den Niederlanden stürzte der 24-Jährige im Lusail-Stadion von Doha in die Tiefe. Wenige Tage später starb er im Krankenhaus.Nur wenige Stunden nach Kibues Tod gastierten Lionel Messi & Co.
Und das Sterben für die FIFA geht weiter, noch viel weiter. Erneut ist der Schauplatz die Golfregion. Im Vorfeld der geplanten WM 2034 in Saudi-Arabien fürchten internationale Beobachter, dass die Zahl der Todesopfer noch wesentlich horrender ausfallen könnten als in Katar. Ein Grund ist die schiere Größe des Turniers, das die FIFA von 32 auf 48 Teilnehmernationen aufgeblasen hat.
Arbeit gibt es genug im größten Erdölförderland der Welt. Allein die WM 2034 erfordert gigantische Bau-Maßnahmen: eine Modernisierung der Straßennetze, zahllose neue U-Bahn-Tunnel, zusätzliche Hotelkapazitäten, Trainings-Infrastrukturen für 48 Teilnehmer-Teams. Und dann sind da noch die Stadionpläne: Das Königreich muss zur WM voraussichtlich 14 Spielstätten bereitstellen, von denen jede mindestens 40.000 Zuschauer fasst.
Allein 2023 verließen rund 500.000 meist junge, fitte, aber bitterarme Männer Bangladesch, um in Saudi-Arabien zu arbeiten. Und das trotz der bekannten Gefahren: Nach Angaben der bangladeschischen Regierung starben zwischen 2008 und 2022 mindestens 13.685 Bangladescher in Saudi-Arabien. Im Jahr 2022 fanden 1.502 Menschen aus dem südostasiatischen Land den Tod in der Wüste. Das sind mehr als vier pro Tag.
Der Verdacht liegt mehr als nahe, dass viele dieser meist jungen und vor ihrer Ankunft in Saudi-Arabien kerngesunden Menschen entkräftet und dehydriert zusammengebrochen sind. Brutal zu Tode geschunden von ihren saudischen Arbeitgebern. Viele starben für die FIFA – und in den kommenden Jahren bis zur WM werden es wohl noch Tausende mehr werden.
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