Die Filialen der Imbiss- und Fleischwarenkette Wurst König aus Essen sind geschlossen, die Angestellten warten seit Wochen auf ihr Geld und sind frustriert. Der Arbeitgeber hat die Zahlungen eingestellt und gibt keine Informationen an die Belegschaft. Auch Zulieferer warten auf ihre Zahlungen. Die Mitarbeiter sind besorgt und ratlos.
Die Filialen der Imbiss- und Fleischwarenkette Wurst König aus Essen sind geschlossen. Die Angestellten sind frustriert und besorgt und warten auf ihr Geld. Das Geld, das sie im Dezember hätten bekommen sollen, aber der Arbeitgeber nicht ausgezahlt hat. Ursprünglich sollten sie es heute in bar bekommen, so berichten sie. Doch tatsächlich stellt sich vor Ort heraus, dass es heute kein Geld geben wird, berichtet die Mitarbeiter in Martina Deck.
Mitgeteilt wurde dies per Handy-Nachricht, nicht im persönlichen Gespräch. Enttäuschung macht sich breit unter den ausschließlich weiblichen Angestellten vor der Zentrale. Enttäuschung, muss man sagen, denn Frust über ihren Arbeitgeber haben hier alle schon seit Wochen. Es gibt keine Erklärungen seitens der Geschäftsführung. Weder die Belegschaft noch die Mitarbeitenden werden informiert. Auch Anfragen des WDR blieben unbeantwortet. Es ist offensichtlich, dass es bei Wurst König finanzielle Schwierigkeiten gibt. Ein wenig Licht ins Dunkel kann an diesem Montagmorgen immerhin Erik Frosch bringen, der ebenfalls vor der Zentrale steht. Seine Firma SP Fleischwaren aus Dortmund ist Zulieferer von Wurst König - und wartet ebenfalls seit Wochen auf Geld. Knapp 200.000 Euro sollen ihm die Essener schulden, so Frosch: 'Irgendwann haben sie die Zahlungen eingestellt. Es gab nur noch Kontakt mit Menschen, die ich nicht kannte.' Eigentlich habe seine Firma seit 1992 immer problemlos mit Wurst König zusammengearbeitet, berichtet Frosch. Doch seit vergangenem Jahr der bisherige Geschäftsführer die Leitung an einen Unternehmer aus Italien abgegeben habe, funktioniere die Zusammenarbeit nicht mehr. 'Die Filialen werden ausgeräumt. Ich glaube, es ist eine Firmenbeerdigung.' Dringend bräuchten sie ihren Lohn, sagt sie, und führt das Beispiel einer alleinerziehenden Kollegin an, die ihre Miete nicht mehr zahlen könne. Ihr Problem: Da Wurst König bisher keine Insolvenz oder ähnliches angemeldet habe, könnten sie sich auch nicht arbeitslos melden oder andere Hilfen wie Überbrückungsgeld beantragen, schildert eine andere Mitarbeiterin ihr Problem. Immerhin: Nach einem Telefonat mit dem Arbeitsgericht Essen erfuhr sie, dass die Mitarbeiter dort klagen können. Das Arbeitsgericht bestätigte dem WDR auch, dass sieben solcher Klagen auf Lohnnachzahlung von Wurst-König-Beschäftigten eingegangen sind. Ob das etwas bringt, ist nach Lage der Dinge fraglich. Am Ende könnte den Betroffenen nur der Gang zum Sozialamt bleiben
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