Im ersten Quartal sank die Zahl der Netflix-Abonnentinnen und -Abonnenten um rund 200.000. Das war der erste Rückgang seit zehn Jahren. Und im zweiten Quartal soll sich der Rückgang noch ausweiten.
221,64 Millionen zahlende Abonnentinnen und Abonnenten hatte Netflix zum Stichtag 31. März 2022. Zu Jahresbeginn hatte das Unternehmen noch 221,84 Millionen ausgewiesen. Für ein Unternehmen, das mit seinen enorm hohen Investitionen so sehr auf Wachstum ausgerichtet ist wie Netflix ist das bemerkenswert - zumal es der erste derartige Rückgang auf Quartalsbasis in den vergangenen zehn Jahren war.
Netflix erklärt das unter anderem mit der Entscheidung, sich infolge des Angriffskrieges gegen die Ukraine aus Russland zurückzuziehen. Da Netflix dort ohnehin keine große Kundenbasis hatte, halten sich die Auswirkungen zwar in Grenzen, unterm Strich gingen so aber etwa 700.000 Abos verloren. Ohne diesen Russland-Effekt hätte Netflix also ein Abo-Wachstum um 500.
Die Probleme sind also tiefgreifender - und nicht so einfach zu lösen. Im Brief an die Aktionäre führt Netflix etwa an, dass bereits eine recht hohe Zahl an Haushalten Zugang zu Netflix habe, insbesondere wenn man berücksichtigt, dass Netflix-Account häufig - und entgegen der Nutzungsbedingungen über Haushaltsgrenzen hinweg - geteilt werden.
Kurzfristig erwartet man aber auch bei Netflix nicht, dass man den Trend wieder drehen kann. Für das zweite Quartal etwa prognostiziert man nun einen weiteren Rückgang der Abo-Zahlen um etwa zwei Millionen - was die Aktie nachbörslich auf Tauchkurs schickte, zwischenzeitlich betrug das Minus fast 25 Prozent. Da half es auch nichts, dass der Umsatz im ersten Quartal mit 7,9 Milliarden Dollar fast zehn Prozent über dem Vorjahreswert lag.
Der schlechte Netflix-Ausblick ist eine weitere Nachricht, die derzeit die Stimmung auf dem lange so euphorisch bejubelten Streaming-Markt dämpft. Erst gestern veröffentlichte Kantar Zahlen, nachdem etwa in Großbritannien die Zahl der Streaming-Abos im ersten Quartal generell gefallen sei - und begründet das damit, dass in Zeiten hoher Inflation viele nochmal genau nachrechnen, wo sie einsparen können.
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