Zugunglück bei Garmisch: Hätte spezielle Schiene Unfall verhindert?
Knapp zwei Monate nach dem Zugunglück mit fünf Toten in Burgrain ist die Bahnstrecke weiterhin gesperrt. Die Untersuchung der Unfallursache läuft, dazu ist auch das demolierte Gleis abgebaut und sichergestellt worden. Angeblich soll die Strecke Ende Juli zur Reparatur freigegeben werden - so erklärte es die DB Netz gegenüber Behörden in der Region. Die Staatsanwaltschaft München II bestätigte das gestern, 25. Juli, aber ausdrücklich nicht.
Beispiele einer Fangschiene. Sie verhindert, dass ein entgleister Zug das Gleisbett verlässt. Foto: LosHawlos/wikipedia © LosHawlos/wikipedia Eine Fangschiene ist eine dritte Schiene im Gleis, sie wird meist im Abstand von 18 Zentimetern zur bogeninneren Schiene eingebaut und bewirkt im Fall einer Entgleisung, dass der Waggon auf dem Gleisbett verbleibt. Meist sind diese Schienen vor Brücken oder an Abhängen eingebaut. Prellbock e.V. indes sagt, dass die Zusatzschiene „gerade in Bayern auf Bahndämmen mit steilen Flanken weit verbreitet“ sei – indes im Garmischer Abschnitt eben nicht.
Denn ursprünglich war der Bahndamm bei Burgrain abgeflacht. Das änderte sich beim Bau der Zufahrtswege für den Farchanter Tunnel etwa im Jahr 2000: Die Zusammenführung der B 23 und der B 2 führte dazu, dass der Damm an der östlichen Seite erheblich steiler wurde. Zudem sei der Katzenbach umgeleitet und näher an den Damm gelegt worden – all das, ohne dass die Bahn reagierte und beispielsweise nachträglich die Fangschiene einbaute.
Auch zur eigentlichen Ursache der Entgleisung hat der Verein eine Theorie: Der Bahndamm könnte sich bewegt haben, dadurch ein Gleislagefehler entstanden und die sogenannte Kurvenerhöhung der bogenäußeren Schiene verändert worden sein. Der Verein fordert die Bahn auf, die Daten der letzten Messfahrt bekannt zu geben. DIRK WALTER
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