Zum Tod von Mariss Jansons: Die Welt mit Klang umarmen

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Ohne Rücksicht auf seine Gesundheit folgte Mariss Jansons der Liebe zur Musik. Dabei half ihm viel künstlerischer Wille - und eine überwältigende Fähigkeit zur Empathie.

Ein dreizehnjähriger Junge aus dem lettischen Riga kommt ins sowjetische Leningrad und wird dort zum Musiker ausgebildet. Stationen des Weiterstudierens: Wien, Salzburg, Berlin. Rückkehr nach Russland. Älter geworden geht er nach Oslo, London und Pittsburgh, landet schließlich, fast zeitgleich, in Amsterdam und München. Ein Reisemärchen, dessen Held seine fragilen Kräfte oft überfordert.

Am 14. Januar 1943 wurde Mariss Jansons in Riga geboren, als Sohn eines Dirigenten. Als Vater Arvid Jansons Assistent des legendären Jewgenij Mrawinsky bei der Leningrader Philharmonie wurde, übersiedelte die Familie ins heutige St. Petersburg. Dort studierte der junge Mariss Geige, Klavier und Dirigieren. Den 26-Jährigen schickte man zu dem bedeutenden Dirigentenprofessor Hans Swarowsky nach Wien, dem Lehrer Abbados und Mehtas.

Am stärksten emotionalisiert, einfühlungsbereit, zeigte sich Jansons bei der russischen Musik und ihren elementaren Gefühlen: Tschaikowsky, Rimsky-Korsakoff, besonders Schostakowitsch. Jansons' bärenstarker künstlerischer Wille, wie er sich durch alle Behinderungen von Kunst und Leben in der Sowjetunion behauptet hatte, schien im Innersten seines Musizierens zu wirken.

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