Alexander Zverev steht erneut vor der Herausforderung, seine Grand-Slam-Niederlagen zu überwinden. Während er spielerisch auf Augenhöhe mit den Besten der Welt ist, fehlt ihm oft die nötige mentale Stärke. Kann ein Mentaltrainer helfen, diesen Unterschied zu schließen?
Alexander Zverev , der deutsche Tennisstar, kämpft seit Jahren mit dem Traum, einen Grand-Slam-Titel zu gewinnen. Schon dreimal stand er im Finale eines dieser prestigeträchtigen Turniere, doch dreimal musste er sich geschlagen geben. Ob 2020 bei den US Open gegen Dominic Thiem, 2022 bei den French Open gegen Carlos Alcaraz oder jetzt im Januar 2023 in Melbourne gegen Jannik Sinner – die Niederlagen folgen in immer wieder ähnlichen Mustern.
Trotz seiner herausragenden spielerischen Fähigkeiten scheint Zverev in den entscheidenden Momenten zu kämpfen. Die Schuld liegt nicht allein an mangelnder Technik, sondern auch an psychischen Hürden. Während er seine Gegner spielerisch auf Augenhöhe begegnet, fehlt ihm oft die nötige mentale Stärke, um den entscheidenden Durchbruch zu schaffen.Sinnliches Beispiel: Zverev zeigte im Finale gegen Sinner zwar großartige Ballwechsel und kämpfte tapfer, doch er wirkte nicht davon überzeugt, den Sieg unbedingt zu erkämpfen. Selbst bei eigenen Punkten nach spektakulären Ballwechseln blieb er erstaunlich regungslos, haderte stattdessen bei einem verlorenen Ball und ließ seinen Frust am eigenen Schläger aus. In dieser Phase wäre mehr Selbstvertrauen, mehr positive Energie wünschenswert. Emotionen, die auch ein Signal der eigenen Stärke gegenüber dem Gegner vermitteln. Immer mehr Tennisprofis erkennen die Bedeutung der psychischen Aspekte ihres Spiels und arbeiten mit Mentaltrainern zusammen. Ein gutes Beispiel ist Zverevs Gegner Jannik Sinner. Der Südtiroler arbeitet seit vier Jahren mit dem Sportpsychologen Riccardo Ceccarelli zusammen und schwärmt von den positiven Effekten: „Ich bin reifer geworden, ich verstehe mich selbst besser“, sagte Sinner. Zverev hingegen hält wenig von Mentalcoaches und sieht sie eher als problematisch. Auch sein Bruder Mischa, der ihn auf den Turnieren begleitet, ist skeptisch gegenüber dieser Art der Unterstützung. Doch angesichts der jüngsten Niederlage in Melbourne sollte sich Zverev und sein Team dieser Option nicht verschließen. Um die begehrte Trophäe eines Grand-Slam-Turniers zu gewinnen, sollte er sich ernsthaft um einen Sportpsychologen bemühen. Ein Mentaltrainer wird ihn nicht zu einem neuen Menschen machen. Aber er könnte ihm helfen, sich seiner Stärken und Schwächen besser bewusst zu werden und so seine gesamte Performance auf dem Platz zu verbessern. Das Wichtigste dabei ist aber, dass sich der 27-Jährige darauf einlässt, seine Zweifel beiseite schiebt und sich für diese Art der Unterstützung offen zeigt
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