Eine Analyse des Eigentümerverbands Haus und Grund zeigt, dass zwei Drittel der Hauseigentümer noch auf ihre Grundsteuerbescheide warten. Die Experten raten, die Grundsteuer vorerst nicht zu überweisen und Daueraufträge zu überprüfen. Die Grundsteuerreform war nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts nötig geworden, da die bisherigen Werte veraltet waren.
Etwa zwei Drittel der Eigentümer warten immer noch auf ihre Grundsteuerbescheide. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse des Eigentümerverbands Haus und Grund. Der Verband rät: Wer noch keinen Grundsteuerbescheid mit den neuen Werten bekommen hat, soll die Grundsteuer vorerst auch nicht überweisen. Auch der Bund der Steuerzahler empfiehlt, Eigentümer sollten Daueraufträge überprüfen, damit nicht zu viel bezahlt wird und das Geld später aufwendig zurückgeholt werden muss.
Die Grundsteuer wird meist einmal im Quartal fällig, das nächste Mal am 15. Februar. Die Grundsteuerreform war nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts nötig geworden. Bisher wurde sie anhand völlig veralteter Werte ermittelt. Im Westdeutschland stammen die aus dem Jahr 1964, in Ostdeutschland sogar aus dem Jahr 1935. Millionen Grundstücke und Immobilien mussten deshalb neu bewertet werden. Dazu mussten Eigentümer zunächst eine Grundsteuererklärung mit Daten zu Immobilie und Grundstück beim Finanzamt einreichen. Die Finanzämter haben dann sogenannte Grundsteuermessbescheide verschickt, erst dann sind die Kommunen an der Reihe. Sie müssen über die alles entscheidende Größe beraten, die sogenannten Hebesätze. Vereinfacht gesagt lautet die Rechnung: Hebesatz mal Grundstückswert gleich höher der Grundsteuer – und der Hebesatz ist in jeder Kommune unterschiedlich hoch. Der Freistaat hat sich für das Unterm Strich soll die Grundsteuerreform aufkommensneutral sein. Das heißt, insgesamt betrachtet sollen die Einnahmen aus der Grundsteuer nach der Reform nicht höher sein als vorher. Das allerdings ist nur ein Wunsch von Bund und Ländern. Denn über die entscheidende Höhe der Hebesätze entscheiden am Ende allein die Städte und Gemeinden. Manche Eigentümer berichten, sie zahlen nach der Reform nur noch die Hälfte an Grundsteuer, andere zahlen mehr als das Fünffache. Für die Kommunen ist die Grundsteuer eine der wichtigsten Einnahmequelle
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