Zwei Autoren berichten aus eigener Erfahrung über den Einsturz der Dresdener Carolabrücke und der Morandi-Brücke in Genua. Der Artikel beleuchtet die Gefühle bei einem solchen Ereignis und die Auswirkungen auf die Gesellschaft.
„Wackelt ein bisschen“: Zwei erschütternde Berichte über den Einsturz der Carolabrücke und der Morandi-Brücke
„Die wackelt doch ein bisschen“, sagte einer meiner Freunde, der gerade am Steuer saß und kurz aus dem Fenster blickte. Eigentlich ist es keine Anomalie, dass Brücken sich bewegen, wenn die Belastung größer ist als gewohnt. Ein banales Gesetz der Physik. Doch die Morandi-Brücke wackelte mehr als üblich.
Kein Genueser wird diesen Tag je vergessen, den 14. August 2018. Es regnete, als würde die Welt untergehen. Keine Übertreibung: Man hätte sich nicht gewundert, aus dem Fenster eine Arche schwimmen zu sehen, die in Richtung Rettung segelte.Um 11.36 Uhr erhellte ein greller Blitz den Himmel. Ein grausames, mechanisches Geräusch ertönte kilometerweit durch die Stadt. Es konnte nicht der Blitz gewesen sein.
Der blaue Lastwagen mit dem grünen Anhänger, der wenige Meter vor dem Absturz angehalten hatte, wurde zum Symbol der Tragödie. Auch wenn der Regen inzwischen aufgehört hatte, liefen die Scheibenwischer noch quietschend auf und ab. Tränen verwandelten sich schnell in Zorn. Die Erinnerung an die Morandi-Brücke verblasst nicht: Ihr Einsturz riss eine tiefe Wunde in die Gesellschaft und ließ die Italiener erstmals ernsthaft über den Zustand ihrer Infrastruktur nachdenken – eine Sorge, die heute, ironischerweise wie eine Brücke, auch Deutschland und Italien verbindet.Denn Genua ist kein Einzelfall: Auch in Deutschland versagen Brücken, die eigentlich sicher sein sollten. Dresden erlebte es am 11.
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