Ein Erlebnisbericht: Zwischen Angst und Langeweile: Wie das Coronavirus die Menschen in China beherrscht
Nach einer Woche spürt man, wie sehr die Leute sich nach zwischenmenschlichen Kontakten sehnen, sie aber alle daheim bleiben, hoffen, dass ihnen die Decke nicht auf den Kopf fällt. Weil die Angst größer ist. Sport täte in solchen Momenten gut, um Energie, Frust und Druck abzubauen. Geht aber nicht – weil alle Fitnessstudios geschlossen haben. Also Liegestützen daheim – so ähnlich fühlt man sich wohl im Gefängnis. Trinken ist eine Möglichkeit.
Schon in der zweiten Woche aber geht das nur noch unter massiven Einschränkungen: Vor vielen Wohnanlagen stehen Wachleute im Ganzkörperschutz-Anzug, die kontrollieren, dass nur Bewohner ein- und ausgehen. Kino, Theater, Ausstellungen? Alles geschlossen. Gleichzeitig wird das Internet in meinem Haus immer langsamer: Wer daheim bleibt, schaut am besten Filme und so verstopfen die Leitungen.
Das Virus bleibt zwar, so lange man niemanden persönlich kennt, der sich infiziert hat, genauso weit weg wie am ersten Tag: eine theoretische, sehr unwahrscheinliche Möglichkeit. Die Maßnahmen der Regierung aber werden schnell sehr real und greifbar. Natürlich ist nie alles finster und apokalyptisch: Relativ bald machen in China Videos die Runde von Familien, die sich dabei filmen, wie sie mit Kochtöpfen Stunts vollführen, sich als Panda-Bären verkleiden oder Tänze aufführen. Not beziehungsweise Langeweile machen eben auch erfinderisch. Doch am Ende ist die Langeweile überhaupt nicht aufregend, sondern einfach nur langweilig.
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