Gretchen Dutschke-Klotz, bekannt als Ehefrau von Rudi Dutschke, spricht in einem Interview über ihre eigene Identität und ihre Rolle in der 68er-Bewegung. Sie erzählt von ihrem christlichen Hintergrund in den USA und wie sie sich in der deutschen Bewegung engagierte.
Gretchen Dutschke-Klotz lebt in einem Neubau in Berlin-Friedrichshain. Die Frauen hier wohnen in eigenen Apartments, aber gemeinschaftlich. Auf dem Klingelschild steht nur „Klotz“, die Person, die öffnet, spricht Deutsch mit US-amerikanischen Akzent. taz: Grechen Dutschke-Klotz, nervt es Sie, wenn Sie vor allem als Rudi Dutschke s Ehefrau wahrgenommen werden? Gretchen Dutschke-Klotz : Ich bin daran gewöhnt, aber ich mag es nicht. taz: Sie sind zu höflich, um dann etwas zu sagen.
Dutschke-Klotz: Es sind meistens Journalisten, die mit mir über Rudi reden wollen. Dann muss ich entscheiden, ob ich Ja oder Nein sage, meistens sage ich zu. 1996 habe ich in Deutschland mein erstes Buch veröffentlicht und okay, das war ein Buch über unser gemeinsames Leben – aber trotzdem hat es mir vielleicht auch eine eigene Identität gegeben. Bis dahin hatten nur Männer über die 68er-Bewegung geschrieben. Ich wollte als Frau meine Meinung dazu sagen. taz: Ihre Rolle in der 68er-Bewegung ist erstaunlich, wenn man Ihre Herkunft ansieht. Sie sind in einem Vorort von Chicago in einem evangelikalen Elternhaus aufgewachsen. Da ist man bestimmt nicht nur zu Weihnachten in die Kirche gegangen… Dutschke-Klotz: Wir waren viel in der Kirche. Am Sonntag hatten wir Sunday School. Sonntagabends war wieder Gottesdienst. Mittwochs sind wir manchmal in Gebetstreffen gegangen. Und dann gab es verschiedene Feierlichkeiten, auch in der Kirche. taz: Waren Sie gerne dort? Dutschke-Klotz: Es war gemischt, würde ich sagen. Meine Großmutter hat lange Gebete gesprochen, mein Vater auch. Ich habe mich damals schon ein bisschen gewundert darüber – oder es vielleicht sogar bewundert –, dass die beiden so lange beten konnten. An der Straßenecke vor der Kirche war eine Apotheke, in der es Süßigkeiten gab. Mein Bruder hat seine Süßigkeiten immer gleich aufgegesse
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